Universitäts-Studie : Erdogan bei Deutschtürken weniger beliebt als Merkel
Köln/Duisburg (dpa) - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) genießt laut einer Studie bei einem Teil der Deutschen türkischer Herkunft ein höheres Ansehen als der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan.
In einer Befragung durch Forscher der Universitäten Köln und Duisburg-Essen erreichte Erdogan auf einer Skala von minus fünf bis plus fünf lediglich einen Wert von minus 2,5. Merkel schnitt mit plus 1,6 deutlich besser ab.
Teilnehmer der Befragung waren allerdings nur Migranten, die sich für den deutschen Pass entschieden hatten. Türken mit Aufenthaltstitel wurden nicht befragt. Auffällig ist auch: Unter den Migranten der ersten Generation war die Zustimmung für die Kanzlerin mit plus zwei höher als unter den Türkeistämmigen der zweiten Generation (plus eins).
Dass es bei Deutschtürken bundesweit nur wenig Unterstützung für die Ideen von Erdogans Regierungspartei AKP gibt, kann man aus den Ergebnissen der Studie aber nicht ablesen. Zumindest nicht für Nordrhein-Westfalen. Immerhin zwölf Prozent der Türkeistämmigen dort gaben an, sie hätten bei der Bundestagswahl 2017 die Allianz Deutscher Demokraten gewählt. Die erst 2016 gegründete Partei hatte auf Plakaten mit einem Bild des türkischen Präsidenten geworben. Die Partei von Ramazan Akbas war nur in Nordrhein-Westfalen angetreten.