Personalprobleme Düsseldorfer Flughafen: Gezerre um Security-Mitarbeiter

Engpass an den Kontrollen des Düsseldorfer Flughafens bleibt akut —, weil Mitarbeiter aus Köln nicht länger pendeln wollen.

Personalprobleme: Düsseldorfer Flughafen: Gezerre um Security-Mitarbeiter
Foto: dpa

Düsseldorf. Die Bundespolizei und der von ihr beauftragte Sicherheitsdienstleister Kötter bekommen die Personalprobleme an den Sicherheitsschleusen des Düsseldorfer Flughafens offenbar nicht in den Griff. Wie berichtet, will das Unternehmen bis Jahresende 150 neue Mitarbeiter einstellen. So soll sichergestellt werden, dass es an den Kontrollen zu keinen langen Warteschlangen mehr kommt.

Zurzeit werden Passagiere bei Engpässen über andere Terminals umgeleitet. Auch kann es sein, dass Flugzeuge andere Gates als geplant ansteuern. Und die Lage wird nicht besser: Zwar wurden seit Anfang Juli acht Mitarbeiter neu eingestellt, aktuell folgen sieben weitere. gleichzeitig drängen knapp 20 Mitarbeiter auf ihre Versetzung an den Kölner Flughafen — weil sie nicht länger pendeln wollen.

Hintergrund: Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi spart sich Kötter die Ausbildungskosten für neue Mitarbeiter, indem nur Arbeitslose eingestellt werden, die Bildungsgutscheine erhalten. Im aktuellen Fall handele es sich um Mitarbeiter aus Köln und Umgebung, die sich auf Stellen am Kölner Flughafen beworben haben. Kurz vor der Abschlussprüfung sei ihnen mitgeteilt worden, in Köln gebe es keine vakanten Jobs, dafür in Düsseldorf. Dort arbeiten sie seit April, obwohl es am Kölner Flughafen ähnliche Engpässe gibt.

„Kötter war wohl der Meinung, dass die Lage in Düsseldorf dramatischer ist“, sagt Özay Tarim von Verdi. Und: „Auf dem Rücken der Mitarbeiter wurde versucht, das Personaldesaster zu vertuschen.“ Um sie gibt es nun Gezerre: Kötter hatte den Mitarbeitern eine spätere Wechseloption zum Kölner Flughafen schriftlich eingeräumt, die soll jetzt umgesetzt werden. Doch der Betriebsrat in Düsseldorf sorgt sich, dass die Belastung seiner Mitarbeiter dadurch noch größer wird. Tarim: „Da wird einer gegen den anderen ausgespielt — aber keine Lösung gefunden.“ Die könne nur so aussehen, dass Kötter Geld für die Ausbildung in die Hand nehme. Das Unternehmen kommentiert den Sachverhalt nicht.

Unklar ist, ob die Behörden den seit Jahresanfang bestehenden Personalmangel sanktionieren. Das zuständige Beschaffungsamt des Innenministeriums sah sich gestern außerstande, diese Frage zu beantworten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort