dpa-Nachrichtenüberblick Politik
Skandal um Misshandlungen in Flüchtlingsheimen weitet sich aus
Düsseldorf (dpa) - Der Skandal um Übergriffe privater Sicherheitskräfte auf Flüchtlinge in Nordrhein-Westfalen weitet sich aus. In mindestens drei Unterkünften soll es zu Misshandlungen gekommen sein. In Burbach im Siegerland stieg die Zahl der beschuldigten Wachmänner von vier auf sechs, hinzu kamen am Montag Verdachtsfälle in Essen und Bad Berleburg. „Ich bin fassungslos, dass so etwas passieren kann, und ich schäme mich dafür, was den Menschen dort geschehen ist“, sagte NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) der dpa. Die Bundesregierung dringt auf rasche Aufklärung.
SPD-Spitze greift von der Leyen an - Merkel nimmt sie in Schutz
Berlin (dpa) - Die mangelhafte Bundeswehr-Ausrüstung sorgt für Ärger in der Koalition. Die SPD-Spitze wirft Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) eine Vernachlässigung ihrer Arbeit vor. Er könne der Ministerin nur raten, „ein bisschen weniger Fototermine zu machen und sich mehr mit dem Handwerk zu beschäftigen“, sagte SPD-Vize Thorsten Schäfer-Gümbel nach einer Telefonkonferenz des Parteipräsidiums. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nahm ihre Ministerin dagegen in Schutz. Von der Leyen habe ihre „volle Unterstützung“ bei der Behebung der Probleme, sagte sie. Die Pannenserie hielt unterdessen an. Eine Transall-Transportmaschine kam auf dem Weg zum Ebola-Hilfseinsatz im Senegal nur bis Gran Canaria.
Proteste in Hongkong ausgeweitet - Peking sieht „Radikale“ am Werk
Hongkong (dpa) - Die Massenproteste haben in Hongkong die schwerste politische Krise seit Rückgabe der früheren britischen Kronkolonie 1997 an China ausgelöst. Die Demonstrationen für mehr Demokratie in der heutigen chinesischen Sonderverwaltungsregion weiteten sich aus. Zehntausende blockierten nicht nur den Finanzdistrikt, sondern erstmals auch andere Teile der Wirtschaftsmetropole. Ein Ende der Proteste ist nicht in Sicht. Die Organisatoren riefen die Hongkonger auf, die Demonstrationen so lange fortzusetzen, bis ihre Forderung nach mehr Demokratie erhört werde. Die Bundesregierung ermahnte China dazu, friedliche Kundgebungen zu tolerieren. Chinas Staatsmedien sahen „radikale Oppositionskräfte“ am Werk.