DIHK klagt über Lehrlingsmangel

Berlin (dpa) - Industrie, Handel und Gastronomie klagen nach Angaben des Deutschen Industrie- Handelskammertages (DIHK) über einen dramatischen Nachwuchsmangel.

„Bundesweit sind in den Lehrstellenbörsen der Industrie- und Handelskammern derzeit rund 40 000 Ausbildungsplätze frei - ein Viertel mehr als 2010“, sagte DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann. Eine ganze Reihe von Kammerbezirken vermeldeten inzwischen mehr als 1000 unbesetzte Ausbildungsplätze, darunter Stuttgart, Hannover, Berlin, Hamburg, Dresden oder auch Erfurt.

„Für Jugendliche, die jetzt noch keine Stelle haben, bedeutet dies, sie haben noch alle Chancen: In nahezu jedem Beruf sind noch Lehrstellen zu haben“, sagte Driftmann. Das gelte auch für besonders beliebte Berufen wie Mechatroniker, Fachinformatiker oder Bank- und Versicherungskaufleute. Angesichts der großen Zahl offener Ausbildungsplätze befürchtet der DIHK-Präsident, „dass in diesem Jahr mehr als 55 000 Ausbildungsplätze unbesetzt bleiben“.

Ein Grund für die hohe Zahl an freien Plätzen sei der Bewerberrückgang. Er werde auch durch die doppelten Schulentlassungsjahrgänge in Bayern und Niedersachsen und die Aussetzung der Wehrpflicht nicht ausgeglichen. Auch 2011 sinke die Zahl der Abgänger aus Haupt- und Realschulen, der Hauptklientel für eine Berufsausbildung, um weitere 3,5 Prozent.

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