Strukturänderungen nötig : Deutlich mehr Organspender im ersten Halbjahr 2018
Frankfurt/Main (dpa) - Die Zahl der Organspender in Deutschland ist deutlich gestiegen. Wie die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) am Dienstag in Frankfurt berichtete, konnten im ersten Halbjahr dieses Jahres 484 Spendern Organe entnommen werden.
Das waren 72 - also rund 18 Prozent - mehr als im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres. Damals war die Zahl der Organspenden auf einen historischen Tiefpunkt zurückgegangen, hieß es. Auch die Zahlen der gespendeten und der transplantierten Organe stiegen in dem Zeitraum - allein die Zahl der Transplantationen von 1410 auf 1623.
„Die aktuellen Zahlen sind eine Momentaufnahme, die nicht darüber hinwegtäuschen darf, dass den Diskussionen jetzt strukturelle Veränderungen folgen müssen“, betonte Axel Rahmel, Medizinischer Vorstand der Stiftung. So seien die Anforderungen an die Hirntoddiagnostik sehr hoch. Nicht in allen Krankenhäusern stehen dazu kurzfristig immer genügend Experten zur Verfügung, um diese Untersuchungen durchzuführen und festzustellen, ob die Hirnfunktionen unwiederbringlich ausgefallen seien.
Die Stiftung fordert bessere Strukturen und Rahmenbedingungen für die Krankenhäuser. Dazu gehörten klar definierte Rechte und Pflichten für Transplantationsbeauftragte ebenso wie eine dem Aufwand
entsprechende Vergütung der Entnahmekrankenhäuser.