Wer ist wer? : Das sind Sachsens Spitzenkandidaten
Dresden Wie sich die Regierungsbildung im Freistaat gestaltet, ist derzeit noch offen. Neben inhaltlichen Fragen kommt es auch auf die Protagonisten an. Die Spitzenkandidaten im Kurzporträt.
Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) will Regierungschef in Sachsen bleiben - und mit seiner Partei stärkste Kraft im Land. Dafür tourt er seit Monaten durchs Land. Mit der AfD dürften sich die Christdemokraten ein enges Rennen liefern, auch wenn zuletzt die CDU in Umfragen einen kleinen Vorsprung ausbauen konnte. Wie sich die Regierungsbildung im Freistaat gestaltet, ist derzeit aber noch offen. Neben inhaltlichen Fragen kommt es auch auf die Protagonisten an. Die Spitzenkandidaten im Kurzporträt:
Michael Kretschmer (CDU)
Kretschmer gilt als erfahrener Politiker - auch wenn er erst 44 Jahre alt ist. Der Ministerpräsident gehört zu den jüngsten deutschen Politikern in diesem Amt. Er übernahm es 2017 von Stanislaw Tillich, der nach dem desaströsen Abschneiden der sächsischen Union bei der Bundestagswahl seinen Rücktritt verkündet hatte. Kretschmer, zweifacher Vater, steht auch für einen neuen Politikstil - offener, nahbarer. Er sucht den Austausch mit den Bürgern in zahlreichen Formaten wie dem „Sachsengespräch“. Für seinen Stil zollen dem gebürtigen Görlitzer nicht nur CDU-Anhänger Respekt, laut Umfragen ist er Sachsens beliebtester Spitzenpolitiker. Dabei stand seine Karriere 2017 auf der Kippe: Bei der Bundestagswahl verlor Kretschmer ausgerechnet in seiner Heimatregion das Direktmandat gegen einen AfD-Kandidaten. Sachsens früherer Regierungschef Kurt Biedenkopf lobte Kretschmer jüngst als Mann, der dienen wolle.
Martin Dulig (SPD)
Der 45-Jährige ist SPD-Landesvorsitzender, Wirtschaftsminister und Ostbeauftragter der SPD. Als sechsfacher Vater betont er stets, wie sehr ihm auch das Thema Bildung am Herzen liegt und setzt sich etwa für längeres gemeinsames Lernen in einer Gemeinschaftsschule ein. Im Gegensatz zu seiner Partei, die sich im Sinkflug befindet, gilt der SPD-Landeschef als populär. Undercover auf der Baustelle, unterwegs mit seinem Küchentisch oder spontan in der Fußgängerzone, er ist bekannt für ungewöhnliche Aktionen und sucht die Nähe zum Bürger. Im Sachsentrend landete Dulig hinter Kretschmer auf dem Rang des zweitbeliebtesten Spitzenpolitikers. Zuletzt änderte der Politiker seine Strategie und äußerte Sympathie für eine Koalition aus CDU, SPD und Grünen - und warb vor allem um Zweitstimmen. Der gebürtige Plauener lebt mit seiner Familie in Moritzburg.