Das Handwerk sucht tausende Arbeitskräfte

Jeder dritte Betrieb findet kein geeignetes Personal. Häufig scheitert eine Einstellung an mangelnder Qualifikation.

Düsseldorf. Dringend gesucht: Maurer, Dachdecker, Klempner, Elektriker und Installateure. Für deutsche Handwerksbetriebe ist Fachkräftemangel kein Problem der Zukunft, sondern längst bittere Realität — viele Betriebe finden derzeit kein Personal.

Das ergab eine Umfrage des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) unter 14 000 mittleren und großen Betrieben.

In einigen Branchen übersteigt die Zahl der offenen Stellen bereits die Zahl der Arbeitslosen. Dies gilt vor allem für Elektrotechniker, Elektromaschinenbauer und Kälteanlagenbauer.

Etwa 3500 Handwerksbetriebe wollen laut ZDH-Umfrage Leute einstellen — davon findet jedoch fast jedes dritte Unternehmen kein geeignetes Personal. 28,3 Prozent der Firmen erhielten auf ihre Stellenanzeigen noch nicht einmal eine einzige Bewerbung.

Wolfgang Schulhoff, Präsident der Düsseldorfer Handwerkskammer, sagte im Gespräch mit unserer Zeitung, für die Betriebe werde es immer schwerer, gut ausgebildetes Personal zu finden. „Wenn es Probleme mit der Besetzung von Stellen gibt, wird vor allem die unzureichende Qualifikation der Bewerber beklagt.“

Als wichtigstes Hemmnis bei der Stellenbesetzung geben der Untersuchung zufolge drei von vier Betrieben eine mangelnde Qualifikation der Bewerber an.

Fast 40 Prozent der Firmen klagen außerdem über fehlende Arbeitsbereitschaft der von der Arbeitsagentur geschickten Bewerber. Immerhin noch jeder fünfte Betrieb (20,5 Prozent) nennt zu hohe Lohnforderungen der Arbeitssuchenden als Grund für eine Nicht-Einstellung.

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