Zukunftsaussage verschoben : CSU-Machtkampf zieht sich hin
München (dpa) - Der CSU-Machtkampf um die Führung der Partei und des Freistaats Bayern soll nun möglichst bis Anfang Dezember entschieden werden. CSU-Chef und Ministerpräsident Horst Seehofer vertagte seine mit Spannung erwartete Aussage zu seiner persönlichen Zukunft am Donnerstagabend quasi in letzter Minute.
Er will stattdessen nun in den kommenden beiden Wochen eine Vielzahl von Gesprächen über eine personelle „Zukunftslösung“ für die CSU führen. Das kündigte Seehofer nach einer CSU-Vorstandssitzung an.
Seehofer stellte eine „befriedende“ Lösung in Aussicht. Dies wurde intern als erstmaliges Signal des 68-Jährigen gedeutet, dass er bereit ist, mindestens einen Teil seiner Macht abzugeben. Allgemein erwartet wird nun, dass es auf eine Ämtertrennung hinauslaufen könnte. Aussichtsreichster Kandidat für das Ministerpräsidentenamt ist Seehofers Dauerrivale, Finanzminister Markus Söder. In der Landtagsfraktion hat Söder längst eine klare Mehrheit hinter sich.
Seehofer sagte zu alledem nichts. Ziel sei eine gemeinschaftliche Lösung, um die CSU zusammenzuführen und bestehende Gräben zu überwinden - und daran wolle er mitwirken. Er schloss aber auch nicht aus, dass es Kampfkandidaturen geben könnte. „Prinzipiell geht die Welt auch nicht unter, wenn es einmal eine Wahl gibt.“ Er machte aber deutlich, dass die CSU zusammenstehen müsse. Niemand habe es „allein im Kreuz“, das Landtagswahljahr 2018 erfolgreich zu meistern.