Chef-Außenpolitiker der Union: "Gipfel von Helsinki war ein Propaganda-Coup für Putin"
Nach dem Gipfel von US-Präsident Donald Trump und dem russischen Staatschef Wladimir Putin in Helsinki ist die Kritik an dem Treffen groß. Vor allem Donald Trump steht in den USA unter Beschuss.
Aus gutem Grund, so der Chef-Außenpolitiker der Unionsfraktion, Jürgen Hardt (CDU), im Gespräch mit unserer Redaktion.
Herr Hardt, wer steigt als Sieger vom Gipfel: Putin oder Trump?
Der Gipfel von Helsinki war ein Propaganda-Coup für Putin und für Trump ein Desaster, wenn man sich die Reaktionen in den USA anschaut. Auch hat das Treffen nur vage Absichtserklärungen gebracht. Insgesamt war es also kein großer Erfolg.
In der Frage der russischen Einflussnahme auf den Wahlkampf glaubt Trump offenbar mehr Putin als seinen Geheimdiensten. Wie bewerten Sie das?
Das war ein schwerer Fehler Trumps. Ich verstehe die Empörung in beiden politischen Lagern in Washington. Die Frage der russischen Beeinflussung des amerikanischen Wahlkampfes ist der Elefant im Raum. Und dass ein US-Präsident dem russischen Präsidenten mehr traut als seinen Geheimdiensten, ist schon ein starkes Stück. Das muss Washington alarmieren. Putin wird jedenfalls sein Glück in dieser Frage kaum fassen können.
Hat es eine Einmischung gegeben oder nicht?
Welche Rolle Russland tatsächlich gespielt hat, werden die Ermittlungen des US-Sonderermittlers Mueller zeigen. Es gibt aber viele in Amerika, die davon überzeugt sind, das Russland Einfluss genommen hat. Putin selbst hat anlässlich des Gipfels zugegeben, dass er sich Trump als Sieger der US-Wahl gewünscht hat.