CDU macht klare Vorgaben für die Sondierungen
Union und SPD bereiten ihre Gespräche über eine Regierungsbildung vor. „Hängepartie“ soll vermieden werden.
Berlin. Nach den Gremiensitzungen ihrer Partei am Montag machte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ihre wichtigste Vorgabe unmissverständlich klar: Die Union gehe mit dem Ziel in die Sondierungsgespräche mit der SPD, „eine stabile Regierung zu bilden, das heißt, nicht mit wechselnden Mehrheiten abzustimmen“. Alles andere „wäre aus Sicht der CDU kein Erfolg von Sondierungsverhandlungen“, schob Merkel nach. Basta.
Die Genossen sehen das bekanntermaßen anders. Sie halten sich neben einer neuen großen Koalition unter anderem auch die Duldung einer Minderheitsregierung offen und wollen darüber ebenfalls mit Merkel verhandeln. Und auch in der Union kann sich der eine oder andere statt einer Groko ein Tolerierungsmodell vorstellen, auch wenn Merkel betonte, in den Gremien sei ihre Haltung „einmütig“ unterstützt worden. Die Kanzlerin ergänzte: Sollte es zu keiner großen Koalition kommen, wäre die SPD sowieso „nicht mehr der privilegierte Partner“ für irgendein anderes Regierungsmodell. Soll heißen: Für ein lockeres Bündnis könnte die Union dann wieder auf FDP oder Grüne zugehen.
Aber soweit ist man ja noch lange nicht. Am Mittwoch werden sich zunächst die Spitzen von Union und SPD erneut treffen, um die Sondierungen vorzubesprechen. Nach dem Willen der CDU-Oberen sollen sie am 7. oder 8. Januar beginnen. „Dann muss es relativ fix gehen“, meinte Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier vor dem Konrad-Adenauer-Haus. Dem schloss sich der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther an: „Eine lange Hängepartie darf es nicht werden.“ Es müsse sehr schnell klar werden, ob alle Beteiligten rasch in Koalitionsverhandlungen eintreten wollten. Und danach dürfe auch nicht mehr über Wochen verhandelt werden.