Gefährlichster Einsatz : Bundeswehrtruppe in Mali wird aufgestockt
Berlin (dpa) - Die Bundesregierung will den größten und gefährlichsten Auslandseinsatz der Bundeswehr, den im westafrikanischen Krisenland Mali, ausweiten. Statt bisher höchstens 1000 sollen sich künftig bis zu 1100 Soldaten an der UN-Mission zur Stabilisierung des Landes beteiligen.
Das geht aus einem Brief von Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) und Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) an die Vorsitzenden der Bundestagsfraktionen hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Am Mittwoch soll das Kabinett über die Truppenaufstockung entscheiden. Das letzte Wort hat der Bundestag.
Die Bundeswehr beteiligt sich seit 2013 an dem UN-Einsatz zur Überwachung eines Friedensabkommens in Mali (Minusma). Der Norden des Landes geriet 2012 nach einem Militärputsch vorübergehend in die Hände islamistischer und anderer Rebellengruppen. Sie konnten erst nach einer Intervention französischer Streitkräfte zurückgedrängt werden.
Die Bundeswehr ist in der früheren Rebellenhochburg Gao am Rande der Sahara stationiert. Der Einsatz wurde bereits zweimal ausgeweitet. Die jetzige Truppenaufstockung begründet die Bundesregierung mit „erhöhten Anforderungen im Bereich Sicherheit und Logistik“. Es werde zusätzliches Personal für die Instandsetzung von Fahrzeugen und für neue Schutzaufgaben benötigt, heißt es in dem Brief. Der Einsatz soll bis zum 31. Mai 2019 verlängert werden.