Gegen den IS-Terror : Bundeswehr soll künftig den ganzen Irak unterstützen
Bagdad (dpa) - Die Bundeswehr will ihr militärisches Engagement im Irak auf das ganze Land ausweiten und künftig neben den Kurden im Norden auch die irakische Zentralregierung stärker im Kampf gegen den IS-Terror unterstützen.
„Es wird ein anderes Mandat sein, ein Mandat, dass eine neue Balance auch hat zwischen Bagdad und Erbil, gleichberechtigt auf beiden Seiten“, kündigte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen bei einem Truppenbesuch nahe der kurdischen Provinzmetropole Erbil an.
Der schwelende Konflikt zwischen der Zentralregierung in Bagdad und den Kurden im Norden ist für die Bundesregierung heikel. Deutschland ist mit beiden Seiten verbündet, hilft aber bislang vor allem den Kurden im Norden im Kampf gegen den Terror. Bis heute sind rund 120 deutsche Soldaten zur Ausbildung kurdischer Peschmerga nahe Erbil stationiert. Die Kurden hatten im September in einem Unabhängigkeitsreferendum mit großer Mehrheit für eine Abspaltung ihrer Region gestimmt. Die Zentralregierung rückte in der Folge in kurdische Gebiete vor. Die Lage ist angespannt.
Die CDU-Politikerin von der Leyen deutete eine Mittlerrolle der Bundeswehr in dem Konflikt zwischen Bagdad und Erbil an. Große Hoffnungen würden von beiden Seiten darauf gesetzt, „dass gerade die Zuverlässigkeit Deutschlands, die Deutschland immer bewiesen hat und die hier einen ganz hohen Wert hat, dass sie auch dazu führt, eine Brücke zu schlagen zwischen Bagdad und Erbil“. Beide Seiten versuchten derzeit Spannungen zu lösen. „Aber hier ist es auch sicherlich auch hilfreich, wenn die internationale Gemeinschaft vermittelt.“