Kritik an von der Leyen : Bundeswehr mangelt es an einsatzbereiten Panzern
Berlin (dpa) - Vor der am Freitag beginnenden Münchner Sicherheitskonferenz hat der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen die Verteidigungspolitik der Bundesregierung scharf kritisiert.
Die Bundesregierung habe es versäumt, auch nur ansatzweise darauf zu reagieren, dass die Sicherheitslage seit der Annexion der Krim durch Russland sehr viel gefährlicher ist, sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag der „Stuttgarter Zeitung“ und den Stuttgarter Nachrichten“. Dies sei „mehr als grob fahrlässig“.
Um dem Vorgehen Russlands auf der Krim zu begegnen, hat die Nato 2014 die sogenannte „Speerspitze“ für rasche Einsätze gegründet - Anfang 2019 wird Deutschland dort eine führende Rolle übernehmen. Laut „Welt“ mangelt es dem Heer aber derzeit an einsatzbereiten Kampfpanzern dafür. Wie die Zeitung unter Berufung auf ein vertrauliches Papier des Verteidigungsministeriums zur materiellen Einsatzbereitschaft berichtet, stehen der für die Aufgabe vorgesehenen Panzerlehrbrigade 9 in Munster derzeit nur 9 von 44 vorgesehenen Leopard-2-Panzern zur Verfügung. Zudem seien von den 14 benötigten Schützenpanzern des Typs Marder nur drei einsatzfähig.
Bereits am Montag hatte das Verteidigungsministerium erklären müssen, dass die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr „generell nicht zufriedenstellend“ sei. Bei Material und Finanzen seien aufgrund des veränderten sicherheitspolitischen Umfelds zwar „Trendwenden“ eingeleitet worden. Damit diese die gewünschte Wirkung entfalten könnten, seien jedoch „Nachhaltigkeit und Zeit“ nötig, sagte ein Sprecher des Ministeriums.