Schonzeit aufgehoben : Bundesregierung verstärkt Vorkehrungen gegen Schweinepest
Berlin (dpa) - Die Bundesregierung verstärkt die Vorkehrungen gegen eine Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest nach Deutschland.
Um im Fall eines Ausbruchs schnell reagieren zu können, sollen mehrere EU-Vorschriften etwa zur Desinfektion von Viehtransportern national umgesetzt werden, wie eine an diesem Mittwoch vom Kabinett beschlossene Verordnung vorsieht. Zur Vorbeugung aufgehoben werden soll auch die Schonzeit für das Jagen von Wildschweinen. Sie können den Erreger tragen. Eine Verbreitung der in Osteuropa auftretenden Tierseuche über große Entfernungen verursachen laut Experten jedoch Menschen.
Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt sagte, bei einem möglichen Ausbruch sei „ein unverzügliches Eingreifen zur Vermeidung einer Weiterverschleppung“ nötig. Mit der Änderung der Verordnung gebe es nun „ein effizientes Instrumentarium, um der Schweinepest wirkungsvoll zu begegnen“, sagte der CSU-Politiker der „Rheinischen Post“ (Mittwoch). Der Bundesrat muss den Plänen noch zustimmen.
Um ein Einschleppen der Afrikanischen Schweinepest aus Osteuropa zu verhindern, herrscht bei den deutschen Behörden seit längerem erhöhte Wachsamkeit. Die für Menschen ungefährliche Erkrankung verläuft bei Haus- und Wildschweinen fast immer tödlich. Einen Impfstoff gibt es nicht. Die Bauern befürchten Einbußen durch Ausfuhrbeschränkungen für den Fall eines Ausbruchs in Deutschland. Fahrzeugfahrer aus Osteuropa sind aufgerufen worden, keine rohe Wurst wegzuwerfen, die das Virus in sich tragen und etwa von Wildschweinen gefressen werden könnte.