Nach Medikamentenskandal : Brandenburgs Gesundheitsministerin Golze tritt zurück
Potsdam (dpa) - Im Pharmaskandal um gestohlene Krebsmittel hat Brandenburgs Gesundheitsministerin Diana Golze ihren Rücktritt erklärt. Es gab „strukturelle und organisatorische Mängel, für die letzten Endes die Ministerin die politische Verantwortung zu tragen hat“, erklärte die Linke-Politikerin.
Die Brandenburger Firma Lunapharm soll in Griechenland gestohlene, womöglich unsachgemäß gelagerte und deshalb unwirksame Krebsmedikamente an Apotheken und Großhändler in mehreren Bundesländern geliefert haben. Nach dem am Dienstag vorgelegten Untersuchungsbericht einer Expertenkommission hätten die Behörden bereits im Februar 2017 eingreifen müssen.
Damals habe es schon den begründeten Verdacht gegeben, dass das Unternehmen unzulässige Arzneimittel vertreibe. „Daraus ergab sich die Notwendigkeit, zu diesem Zeitpunkt erforderliche Maßnahmen zur Abwehr von Gefahren für Patienten einzuleiten“, heißt es in dem 59 Seiten starken Bericht. „Die Task Force konnte nicht schlüssig klären, warum dies nicht geschah“, heißt es dort weiter. Erst nach einem Bericht des ARD-Magazins „Kontraste“ wurde der Firma der Betrieb untersagt.
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) reagierte erleichtert auf den Rücktritt. „Ich halte den Schritt nicht nur für richtig, ich halte diesen Schritt auch für notwendig“, sagte er. Der Expertenbericht habe gezeigt, dass es im Ministerium große Mängel in kommunikativen Abläufen, in der Organisation und in strukturellen Fragen gegeben habe.