Deutsch-Israelische Regierungskonsultationen : Berlin will Beziehungen zu Iran noch nicht normalisieren
Angela Merkel traf den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Israel fühlt sich durch den Iran massiv bedroht.
Berlin (dpa) - Deutschland will seine Beziehungen zum Iran aus Rücksicht auf Israel noch nicht normalisieren. Erst müsse Teheran das Existenzrecht Israels anerkennen.
Das sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel nach einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu bei den deutsch-israelischen Regierungskonsultationen in Berlin. Israel fühlt sich durch den Iran massiv bedroht und sieht die Annäherung des Westens an Teheran nach der Einigung im Atom-Streit skeptisch.
Netanjahu warb dafür, Israel als Bollwerk des Westens gegen den Islamismus zu unterstützen. „Israel ist als Festung anzuerkennen, als Festung der westlichen Zivilisation im Nahen Osten“, sagte er. Wenn es Israel nicht gäbe, wäre der ganze westliche Teil des Nahen Ostens bereits von islamistischen Kräften überrollt worden. „Und wenn wir dort nicht stünden, dann wären noch weitere Millionen schon nach Europa gekommen.“
Merkel erkannte an, dass Israel „als Demokratie in einer Umgebung von vielen radikalisierten Kräften“ mit der Verteidigung seiner eigenen Sicherheit auch für die Sicherheit Deutschlands sorge. Die Kooperation im Sicherheitsbereich sei deshalb „von allergrößter Bedeutung“. Deutschland unterstützt Israel unter anderem mit der Lieferung von U-Booten.
Die deutsch-israelischen Regierungskonsultationen fanden zum sechsten Mal seit 2008 statt. Merkel bezeichnete die positive Entwicklung der Beziehungen zwischen beiden Länder nach dem Holocaust als „Wunder der Geschichte“. Netanjahu sagte: „Wenn wir in Deutschland sind, dann wissen wir, wir sind unter guten Freunden.“