Vorrangig Altfälle bearbeiten : BAMF: Nur noch 50 000 anhängige Fälle bis Jahresende
Nürnberg (dpa) - Bis Ende des Jahres will das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) die Zahl der anhängigen Asylverfahren auf rund 50 000 verringert haben. Das sagte BAMF-Präsidentin Jutta Cordt der Deutschen Presse-Agentur in Nürnberg.
Diese Zahl sei ein „normaler Umlaufbestand“ für die Behörde, denn „auf Null werden wir nie sein“. Denn immer wieder fehlten bei Verfahren Pässe oder andere Dokumente, was die Bearbeitung verzögere.
Bereits im Mai habe das Bundesamt wieder eine Art Normalbetrieb erreicht, sagte Cordt. Damals lag die Zahl der anhängigen Verfahren bei rund 165 000 - und damit unter der vor Beginn der großen Zuwanderung: im Januar 2015 waren es 178 000. Ins aktuelle Jahr gestartet war das BAMF noch mit rund 434 000 anhängigen Verfahren. Ende Juli lag die Zahl bei 129 000.
Vorrangiges Ziel sei es nun, jene Fälle abzuschließen, die schon sehr lange im BAMF liegen. Dies sind etwa zwei Drittel der anhängigen Verfahren. Diese meist schwierigen Altfälle vermiesen dem BAMF zudem die Statistik bei der durchschnittlichen Verfahrensdauer: Sieht man sich nur die neuen Verfahren an, werden diese aktuell durchschnittlich in 1,8 Monaten entschieden. Betrachtet man dagegen alte und neue Verfahren zusammen, liegt die Verfahrensdauer im Schnitt bei 10,9 Monaten.