Ausländer beziehen doppelt so oft Hartz IV

Nürnberg/Berlin (dpa) - Ausländer beziehen im Schnitt mehr als doppelt so häufig Hartz IV wie Deutsche. Während 7,5 Prozent der Deutschen die staatliche Hilfe erhalten, sind es bei Ausländern 18,6 Prozent.

Das berichtete die „Bild“-Zeitung am Dienstag unter Berufung auf Daten der Bundesagentur für Arbeit (BA) und eigene Berechnungen. Die BA in Nürnberg bestätigte die Angaben. Insgesamt bekommen 8,4 Prozent der Bevölkerung Hartz IV.

Bundesagentur-Sprecherin Anja Huth führte den überdurchschnittlich hohen Ausländeranteil vor allem auf schlechte Bildung zurück. „Über 70 Prozent von ihnen haben keine abgeschlossene Ausbildung.“ Dazu kämen Sprachprobleme. Selbst in der zweiten Generation gebe es noch Migranten, die kaum Deutsch könnten. Das sei bei der Jobsuche ein großes Problem. Auch würden Deutsche bei Bewerbungen bevorzugt.

Von den 1,658 Millionen in Deutschland lebenden Türken erhielten im August 437 000 Hartz IV - das entspricht 26,3 Prozent. Zieht man davon die knapp 107 000 Kinder in türkischen Hartz-IV-Familien ab, schrumpft der Anteil auf 19 Prozent. Die Türken sind die mit Abstand größte Ausländergruppe.

Noch höher ist der BA-Statistik zufolge der Anteil der Hartz-IV- Bezieher mit russischem Pass: Von den knapp 190 000 Russen hatten im August gut 58 000 Hartz-IV bezogen. Dies entspricht einer Quote von rund 30 Prozent. Kinder ausgenommen sind es 26,6 Prozent. Die „Bild“- Zeitung berichtete, bei einigen Nationalitäten liege der Anteil bei bis zu 90 Prozent.

Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) sprach sich erneut für eine qualifizierte Zuwanderung aus. „Es kommt nicht darauf an, woher jemand kommt, sondern was er kann und will“, sagte sie der Zeitung.

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