Ausbau der Kinderbetreuung in Gefahr
Berlin (dpa) - Die Zeit wird knapp: Bis 2013 soll es bundesweit 750 000 Betreuungsplätze für Kleinkinder geben. Doch bei der Finanzierung drohen Probleme. Die Kommunen schlagen deshalb Alarm.
Bund und Kommunen haben an die Länder appelliert, ihre finanziellen Zusagen für den Ausbau von Betreuungsplätzen für Kleinkinder einzuhalten. Die meisten Landesregierungen hätten dafür bislang ausschließlich Bundesmittel in Anspruch genommen, kritisierte Familienministerin Kristina Schröder (CDU) am Mittwoch in Berlin. „Jetzt sind sie selbst in der Pflicht. Denn wir können es uns nicht leisten, bei der Kinderbetreuung zu sparen“, fügte sie hinzu. Vertreter der kommunalen Spitzenverbände drohten mit Klagen, falls sich die Länder weiter finanziell verweigerten.
Bund, Länder und Kommunen hatten sich 2007 darauf verständigt, bis 2013 insgesamt 750 000 Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren in einer Kita oder Tagespflege zu schaffen. Der Bund übernahm ein Drittel der Mehrkosten in Höhe von insgesamt zwölf Milliarden Euro für den Ausbau. Für den laufenden Betrieb will er zudem ab 2014 jährlich 770 Millionen bereitstellen.
Laut Schröder wünschen sich fast 40 Prozent der Eltern von Kindern unter drei Jahren ein Betreuungsangebot. Derzeit liegt die Betreuungsquote für die Altersgruppe bundesweit erst bei 23 Prozent. Dabei schneidet der Osten mit 50 Prozent deutlich besser ab als der Westen, wo derzeit nicht einmal jedes fünfte Kind unter drei Jahren auf ein solches Angebot zurückgreifen kann.