Attentäter auf Pariser Polizeiwache identifiziert - Wohnräume in Recklinghausen durchsucht

Der Attentäter nutzte mehr als 20 Identitäten in EU. Das LKA in Düsseldorf nennt den Tunesier einen Einzeltäter.

Das Plakat zeigt die verschiedenen Identitäten und Reisewege des in Paris erschossenen Attentäters aus Recklinghausen.

Das Plakat zeigt die verschiedenen Identitäten und Reisewege des in Paris erschossenen Attentäters aus Recklinghausen.

Foto: Marius Becker

Düsseldorf (AFP). Der vor gut zwei Wochen bei einem Angriff auf eine Polizeiwache in Paris erschossene Attentäter hat nach Angaben des Landeskriminalamtes in Nordrhein-Westfalen als Einzeltäter gehandelt. "Wir schließen mit heutigem Stand aus, dass es ein islamistisches Netzwerk gegeben hat", sagte LKA-Direktor Uwe Jacob in Düsseldorf.

Der Angreifer von Paris ist identifiziert. Er beantragt in sieben verschiedenen Ländern Asyl.

Der Angreifer von Paris ist identifiziert. Er beantragt in sieben verschiedenen Ländern Asyl.

Foto: LKA/Repro: Roland Weihrauch/dpa

Er sei inzwischen mit großer Wahrscheinlichkeit identifiziert worden. Es handle sich um einen 24-jährigen Tunesier. Der Attentäter,der am Jahrestag des Anschlags auf die Satirzeitung "Charlie Hebdo" eine Polizeistation in Paris angegriffen hatte, beantragte dem LKA zufolge in den vergangenen Jahren in sieben verschiedenen Ländern Asyl.

Nach seiner Einreise in die EU über Rumänien 2011 habe er außerdem in Österreich, Italien, Luxemburg, der Schweiz, Deutschland und Schweden Asylanträge gestellt. Für die Zeit seines Aufenthaltes in der EU und insbesondere seit seiner Einreise nach Deutschland im Jahr 2013 habe er dabei insgesamt zwanzig zum Teil ähnliche Identitäten benutzt.

Der in Deutschland als Walid Salihi bekannte Mann sei tatsächlich als Tarek Belgacem geboren worden. Die Identifizierung sei mit einem Fingerabdruck des Getöteten gelungen, Gewissheit solle eine noch ausstehende DNA-Analyse durch die Behörden in Frankreich bringen.

Am Freitag durchsuchten erneut LKA-Ermittler die von dem Mann in Recklinghausen genutzten Wohnräume. Dabei seien die Personalien aller in der Unterkunft befindlichen Bewohner festgestellt worden. Hinweise auf ein Netzwerk hätten sich aber nicht ergeben.

Der Angreifer hatte mit einem Metzgerbeil bewaffnet und "Allahu Akbar" (Gott ist groß) rufend Polizisten vor einem Kommissariat in Paris attackiert. Polizisten erschossen den Mann, der auch eine Sprengstoffgürtel-Attrappe trug.

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