Antisemitismus in Deutschland : Antisemitismusbeauftragter kritisiert die AfD
Berlin (dpa) - Bei der Erinnerung an die Ermordung der Juden in Nazi-Deutschland steht die AfD nach Einschätzung des neuen Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung, Felix Klein, abseits.
Klein sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Der Antisemitismus ist schon unverhohlener geworden.“ Dies habe wohl auch damit zu tun, dass das politische Klima insgesamt roher geworden sei. „Die AfD hat dazu beigetragen“, führte Klein aus. Ein Beispiel dafür sei die Erinnerungspolitik.
„Wenn Björn Höcke von der AfD eine erinnerungspolitische Wende um 180 Grad fordert, dann kündigt diese Partei den breiten Konsens auf, den es bisher über die Parteigrenzen hinweg in dieser Frage gab“, fügte Klein hinzu. Eine große Herausforderung werde es für ihn sein, dem „Antisemitismus in der Mitte der Gesellschaft“ entgegenzutreten.
Klein erklärte, es sei wichtig, dass im Schulunterricht auch über den Nahost-Konflikt gesprochen wird, „denn natürlich war der Holocaust ein wichtiger Faktor bei der Gründung des Staates Israel“. Daraus erkläre sich auch, weshalb Israel „ein so wehrhaftes Land“ sei.