Anti-Terror-Gesetze: Kein Ende im Koalitionszwist
Berlin/Rostock (dpa) - Die FDP bleibt bei der Auseinandersetzung mit der Union über eine Verlängerung der Anti-Terror-Gesetze hart. „Wir müssen uns jeden einzelnen Punkt genau anschauen“, sagte Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) der Nachrichtenagentur dpa.
Nicht oder bisher kaum zur Terrorabwehr angewendete Maßnahmen solle es künftig nicht mehr geben. „Für eine pauschale Verlängerung der Gesetze, stehen wir als Liberale nicht zur Verfügung, schon gar nicht für eine Verschärfung“, sagte sie.
Die FDP-Bundesvize forderte zudem eine wirksamere parlamentarische Kontrolle der Tätigkeit der Geheimdienste bei der Terrorbekämpfung. Die dafür geschaffenen Gremien müssten einbezogen werden. Wo den Nachrichtendiensten zu weitgehende Befugnisse zugebilligt worden seien, müssten diese wieder beschnitten werden. „Und dann muss es zur Pflicht werden, dass unbescholtene Bürger schnell darüber informiert werden, wenn Daten über sie gesammelt wurden“, sagte die Ministerin.
Die Anti-Terror-Gesetze erlauben Geheimdiensten zur Terrorbekämpfung Auskünfte von Banken, Fluggesellschaften, Postdienstleistern und Telekommunikationsfirmen einzuholen. Die Union strebt an, die eigentlich Anfang 2012 auslaufenden Gesetze zu verlängern. Die FDP sperrt sich bislang dagegen.