Angeblich US-Gespräche mit Taliban in Deutschland
Kabul/Washington (dpa) - Die USA sollen nach einem Bericht der „Washington Post“ in Deutschland Gespräche mit den afghanischen Taliban geführt haben.
Die Zeitung berichtete am Montag, im Bemühen um eine Verhandlungslösung im Afghanistan-Krieg habe Washington die Gespräche mit den radikal-islamischen Aufständischen vorangetrieben. US-Präsident Barack Obama hoffe, dass er über Fortschritte berichten könne, wenn er sich im Juli zum bevorstehenden Beginn des amerikanischen Truppenabzugs äußert.
US-Außenministerin Hillary Clinton wollte den Bericht zwar nicht bestätigen. Sie meinte jedoch, die USA hätten „eine weite Bandbreite von Kontakten“ in Afghanistan und der Region. Zugleich fügte sie hinzu, der Tod von Top-Terrorist Osama bin Laden sollte es für die Taliban erleichtern, ihre Verbindung zu Al-Kaida abzubrechen.
Das Blatt schrieb unter Berufung auf einen hochrangigen afghanischen Regierungsvertreter, ein Repräsentant der US-Regierung habe sich mindestens dreimal in Katar und in Deutschland mit einem Abgesandten der Taliban getroffen. Der Gesprächspartner gelte als jemand, der Taliban-Chef Mullah Omar nahe stehe. Zu dem bislang letzten Treffen sei es erst „vor acht oder neun Tagen“ gekommen, zitierte die Zeitung den nicht näher genannten afghanischen Regierungsvertreter.