Berlin : Alle gegen Verkehrsminister Scheuer
Berlin Funklöcher, Fahrverbote und Verspätungen – der Verkehrsminister hangelt sich von Krise zu Krise.
Andreas Scheuer hat derzeit wohl den schwierigsten Posten im Bundeskabinett. Er hangelt sich von Krise zu Krise. Und irgendwie ist es dem Minister für Verkehr und digitale Infrastruktur in den letzten Monaten gelungen, alle gegen sich aufzubringen: Bahn- und Autofahrer, Umweltverbände, Mobilfunkkunden, neuerdings auch noch das Taxigewerbe, um nur einige zu nennen. Die Opposition schießt sich jetzt auch auf ihn ein.
Wenn man so will, gab es gestern eine weitere Klatsche für Scheuer. Der Bundesgerichtshof (BGH) sprang klagenden Dieselkäufern zur Seite und teilte mit, dass die illegale Abgastechnik in den Autos als Sachmangel einzustufen sei. Ein sehr verbraucherfreundlicher Hinweis also, während Scheuer in der Dieselkrise stets mehr auf Seiten der Industrie zu finden war.
Jedenfalls scheute er sich, in Sachen Hardware-Nachrüstung mit der Automobilwirtschaft in einen echten Clinch zu gehen. Obwohl er vorher kundgetan hatte, „nicht der Buddy der Autobosse“ zu sein. Dabei leistete er sich in der Debatte um Stickoxide und Dieselfahrverbote dann auch eine schwere Panne.