NRW Affäre um Beamtensold: NRW leitet Disziplinarverfahren gegen Wendt ein

Hamburg. Gegen den Vorsitzenden der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, soll ein Disziplinarverfahren eingeleitet werden. Das NRW-Innenministerium habe das Landesamt für Aus- und Fortbildung der Polizei (LAFP) aufgefordert, ein solches Verfahren einzuleiten, teilte ein Ministeriumssprecher am Mittwoch in Düsseldorf mit.

Rainer Wendt ist Bundesvorsitzende der deutschen Polizeigewerkschaft.

Rainer Wendt ist Bundesvorsitzende der deutschen Polizeigewerkschaft.

Foto: Oliver Berg

Grund sei eine Aufwandsentschädigung von 50.000 Euro im Jahr, die Wendt für seinen Posten im Aufsichtsrat des Axa-Versicherungskonzerns erhalte, berichtete Spiegel Online am Mittwoch. Laut "Spiegel Online" hatte Wendt diese Bezüge weder angegeben noch die Nebentätigkeit angezeigt.

Der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft im Beamtenbund hatte Ende vergangener Woche eingeräumt, dass er zwar jahrelang vom Land Nordrhein-Westfalen Beamtensold bekam, aber nicht als Polizist arbeitete. Seither steht er unter steigendem Druck. Unterdessen gehen "Spiegel Online" zufolge auch Gewerkschaftskollegen auf Distanz zu Wendt: Der nordrhein-westfälische Landesvorsitzende der Gewerkschaft, Erich Rettinghaus, erklärte demnach am Mittwochmorgen per E-Mail seinen Rückzug aus dem DPolG-Bundesvorstand - weil er "die Entscheidungen der Bundesleitung zu den jüngsten belastenden Ereignissen" nicht mittragen könne.

Die Deutsche Polizeigewerkschaft hatte Wendt verteidigt. Dieser habe als Bundesvorsitzender lediglich eine Aufwandsentschädigung erhalten, die in der Summe mit seinen Bezügen als Landesbeamter das Gehalt eines vollzeitbeschäftigten Hauptkommissars nicht übersteige. Allein mit den Einkünften vom Axa-Konzerns hätte Wendt diese Bezüge jedoch verdoppelt, wie "Spiegel Online" berichtete. AFP/dpa

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