Impf-Taktik

Düsseldorf. Die wiederholten Drohungen mit Zusatzbeiträgen für die Versicherten und das Gejammere über die hohen Kosten der Impfung gegen die Schweinegrippe wollen so gar nicht zu den millionenschweren Überschüssen der gesetzlichen Krankenkassen passen.

Die innere Logik erschließt sich erst auf den zweiten Blick: Der neue Risikostrukturausgleich hat die Verhältnisse zwischen den gesetzlichen Krankenkassen auf den Kopf gestellt.

Kassen mit den sogenannten schlechten Risiken, also vielen älteren Versicherten und Patienten mit chronischen Erkrankungen, erhalten seit Jahresbeginn mehr Geld aus dem Gesundheitsfonds, andere Kassen müssen dafür den Gürtel enger schnallen. Unterm Strich reicht das Beitragsgeld des neuen Gesundheitsfonds für alle.

Als Ausrede kam die Schweinegrippe für viele unter Druck geratene Kassenmanager gerade recht, um den Schwarzen Peter für mögliche Zusatzbeiträge der von der Politik angeordneten Impfaktion in die Schuhe zu schieben. Die nüchternen Zahlen entlarven diese Taktik.

Es gibt keinen Grund, den Beitragzahlern zusätzlich in die Tasche zu greifen. Es sei denn: Die Kassen wirtschaften schlecht. Und dann gibt es für die Versicherten einen einfachen Ausweg: Der Wechsel zu einer anderen Kasse.

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