Hunderttausende zahlen ihre Krankenkassen-Beiträge nicht

Privaten Kassen soll geholfen werden.

Berlin. Hunderttausende Nichtzahler reißen bei den Krankenkassen ein immer größeres Milliardenloch. Die Rückstände belaufen sich bei gesetzlichen und privaten Kassen zusammen auf mehr als zwei Milliarden Euro.

In der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) gibt es nach den Zahlen vom Februar einen Rückstand von 1,53 Milliarden Euro. Vor einem Jahr waren es noch 1,04 Milliarden Euro. Die ausstehenden Zahlungen stammen von rund 640 000 Versichertenkonten. In der privaten Krankenversicherung (PKV) gibt es laut PKV-Verband 144 000 Nichtzahler mit Rückständen von 554 Millionen Euro.

Die Zahl der Säumigen war gestiegen, nachdem unter der damaligen Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) die Versicherungspflicht eingeführt wurde - 2007 für die GKV, 2009 für die PKV.

Der PKV-Verband pocht auf Änderungen im Versicherungsrecht, „um für diese Personengruppe einen entsprechenden Tarif mit niedrigeren Beiträgen und mit Leistungen auf dem Niveau des Basistarifs bilden zu können“, wie Sprecher Stefan Reker sagte.

Wie aus einer aktuellen Antwort auf eine Anfrage der Linksfraktion hervorgeht, erwägt die Bundesregierung einen PKV-Nichtzahler-Tarif. Das für das PKV-Recht zuständige Finanzministerium bestätigte dies. Die politisch Verantwortlichen hätten sich damit aber noch nicht befasst.

Für die GKV ist ein Nichtzahler-Tarif nicht beabsichtigt. dpa

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