Holländer wollen Honeckers Jagdsitz für 3,4 Millionen Euro kaufen

Die Hotelkette Van der Valk betreibt auf dem Gelände eine große Ferienanlage. Der Staatsratsvorsitzende residierte nobel am See.

Waren. Der frühere Jagdsitz von Erich Honecker am Drewitzer See bei Waren soll für 3,4 Millionen Euro an die holländische Hotelkette Van der Valk gehen. Eine endgültige Entscheidung wird es aber erst am 28. November geben. Das ist das Ergebnis der Zwangsversteigerung des als Ferienanlage genutzten Anwesens am Amtsgericht Waren von Montag.

Zwei Interessenten hatten Gebote für das 14 Hektar große Areal in Mecklenburg-Vorpommern abgegeben, das in zwei Auktionen für jeweils fast gleich große Teilflächen versteigert wurde. Da kurz vor Beginn der Auktion noch eine bisher unbekannte Forderung auftauchte, will das Gericht diese nun zunächst prüfen.

„Ich bin zufrieden“, sagte Hotel-Geschäftsführer Vincent van der Valk nach Abschluss der Zwangsversteigerung. Die Hotelgruppe betreibt die „Jagd- und Naturparkresidenz“ seit 2010, nachdem der bisherige Eigentümer pleitegegangen war.

Der Verkehrswert für beide Teilstücke war mit jeweils rund 1,8 Millionen Euro angegeben worden. Beim ersten Teilstück, auf dem auch die Villa des einstigen Staats- und Parteichefs der DDR samt Schwimmbad und alter Suite liegt, gab es ein kurzes Bietergefecht zwischen dem neuen Betreiber und einem Geschäftsmann aus Duisburg, der aber bei 2,5 Millionen Euro ausstieg. Dann boten die Holländer für das zweite Teilstück als einzige Bieter 900 000 Euro.

Das Jagdgrundstück an dem versteckt gelegenen See hatte Stasi-Chef Erich Mielke für Honecker in den 80er Jahren mit großem Aufwand ausbauen lassen. 1998 hatte ein Geschäftsmann den Jagdsitz erworben und mit zahlreichen Ferienhäusern bebaut. Er war 2009 in die Insolvenz gegangen. dpa

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