Gipfeltreffen trotz Boykott

Ungeachtet des Boykotts des Integrationsgipfels durch türkische Migrantenverbände hat der Bund ein Maßnahmenpaket zur besseren Eingliederung von Ausländern auf den Weg gebracht. Das Kabinett beschloss gestern seinen Beitrag zum Nationalen Integrationsplan, wie die Integrationsbeauftragte der Regierung, Maria Böhmer (CDU), mitteilte.

Berlin. Zugleich kündigten vier türkische Verbände aus Protest gegen die Verschärfungen im Zuwanderungsrecht an, heute von dem Gipfeltreffen im Kanzleramt fern zubleiben. Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) warf ihnen daraufhin vor, sich der Integration zu verweigern. "Wenn man beim Familiennachzug einfache Deutschkenntnisse nicht akzeptiert, ist das absolut integrationsfeindlich", sagte er.

Die Kritik der Verbände richtet sich vor allem gegen die neuen Regeln für den Familiennachzug. Nachziehende Ehegatten müssen demnach mindestens 18 Jahre alt sein und sich auf einfache Art in deutscher Sprache verständigen können. Schünemann betonte, Sprachkenntnisse seien notwendig, damit keine Parallelgesellschaft entstehe.

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