Energieversorgung Gasimport: EU und Aserbaidschan schließen Abkommen

Aufgrund des Ukraine-Krieges sucht die EU nach alternativen Gasexporteuren. Künftig soll mehr aus dem asiatischen Staat Aserbaidschan importiert werden.

 EU-Kommissionspräsidenten Ursula von der Leyen war zu Besuch in Baku.

EU-Kommissionspräsidenten Ursula von der Leyen war zu Besuch in Baku.

Foto: dpa/Boris Grdanoski

Um sich von Energielieferungen aus Russland zu lösen, will die EU künftig deutlich mehr Gas aus der Südkaukasus-Republik Aserbaidschan beziehen. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Aserbaidschans Präsident Ilham Aliyev unterzeichneten am Montag in Baku eine Absichtserklärung, wonach über den südlichen Gaskorridor innerhalb von fünf Jahren doppelt so viel Gas im Jahr geliefert werden soll wie bisher. Ab 2027 sollen demnach jährlich mindestens 20 Milliarden Kubikmeter fließen.

Von der Leyen sagte in der aserbaidschanischen Hauptstadt, mit der Absichtserklärung öffne man „ein neues Kapitel in der Energie-Zusammenarbeit“ mit Aserbaidschan. Die autoritär geführte Ex-Sowjetrepublik, die auch zu Russland enge Verbindungen hat, sei ein Schlüsselpartner, um sich von fossilen Brennstoffen aus Russland zu lösen. Schon jetzt würden jährlich 8,1 Milliarden Kubikmeter geliefert, von kommendem Jahr an sollten es bereits 12 Milliarden sein. „Dies wird dazu beitragen, die Kürzungen der russischen Gaslieferungen auszugleichen.“

Aliyev betonte, dass Fragen der Energiesicherheit heute wichtiger seien denn je. „Eine langfristige, vorhersehbare und sehr zuverlässige Zusammenarbeit zwischen der EU und Aserbaidschan im Energiebereich ist natürlich von großem Wert.“

Neben den Gaslieferungen sieht die Absichtserklärung auch vor, enger bei erneuerbaren Energien zusammenzuarbeiten. Aserbaidschan habe in diesem Bereich „enormes Potenzial“, sagte von der Leyen, insbesondere bei Offshore-Windenergie und grünem Wasserstoff. So werde Aserbaidschan sich von einem Lieferanten fossiler Brennstoffe zu einem Partner für erneuerbare Energien entwickeln.

Um die wirtschaftliche Zusammenarbeit zu vertiefen, arbeiten beide Seiten zudem an einem Abkommen, das bald abgeschlossen werden soll.

(dpa)
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