FDP stützt Rösler nach Wahldebakel

Führende Liberale kündigen eine harte Gangart in der Koalition an. Der Parteichef spricht von der „tiefsten Krise“.

Berlin/Düsseldorf. Einen Tag nach der verheerenden Niederlage bei der Berlin-Wahl stellt sich die FDP hinter ihren Parteichef Philipp Rösler und dessen europaskeptischen Kurs. Gleichzeitig kündigten einige Liberale dem Koalitionspartner eine härtere Gangart an: „In der Bundesregierung muss die liberale Handschrift wieder sehr viel deutlicher erkennbar werden“, sagte der Fraktionschef der FDP im NRW-Landtag, Gerhard Papke, unserer Zeitung.

FDP-Vize Holger Zastrow kündigte an, die FDP werde gegen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) „klare Kante“ zeigen, der hessische FDP-Mann Florian Rentsch sagte, der Kurs der CDU sei im Gegensatz zu dem der FDP unklar.

Merkel sagte zum Zustand der Koalition: „Ich glaube, dass wir unsere Regierungsarbeit fortsetzen werden, und ich glaube nicht, dass etwas schwieriger wird.“

Die FDP hatte bei der Berlin-Wahl lediglich 1,8 Prozent der Stimmen erhalten — ein historischer Tiefstwert. Rösler sieht seine Partei im Überlebenskampf. „Es ist unbestritten die schwierigste Situation für die FDP seit ihrem Bestehen“, sagte er.

Kritik am Parteichef kam lediglich von Ex-Parteivize Cornelia Pieper und dem Europa-Abgeordneten Alexander Graf Lambsdorff, die die Europa-Skepsis rügten.

Derweil wurde in zahlreichen griechischen Medien die Niederlage der FDP bei der Berlin-Wahl als „Ohrfeige für die Europaskeptiker“ gefeiert. fu/dpa

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