Euro-Kassenhüter wollen Streit um ESM schlichten

Kopenhagen (dpa) - Die Euro-Finanzminister kommen heute in Kopenhagen zusammen, um sich auf die Erhöhung des neuen Euro-Rettungsschirms ESM zu einigen. Diplomaten erwarten schwierige Debatten, da Berlin und Paris nicht auf derselben Linie liegen.

Frankreich fordert wie die OECD einen hohen Schutzwall gegen die Krise von einer Billion Euro. Dagegen wollte die Bundesregierung nach langem Zögern zunächst höchstens eine zeitweise Ausweitung von den ursprünglich geplanten 500 Milliarden Euro auf 700 Milliarden Euro zulassen. Am Donnerstagabend sprach Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) dann von einem Euro-Schutzwall in Höhe von rund 800 Milliarden Euro.

Umstritten ist unter anderem eine zusätzliche „Notreserve“ mit ungenutzten Geldern des befristeten Rettungsfonds EFSF von 240 Milliarden Euro, die laut Plänen nur von allen Eurostaaten gemeinsam - also einstimmig - aktiviert werden kann. Ein weiteres Thema des informellen Treffens ist Spanien - die obersten Kassenhüter warten auf das Budget aus Madrid für das laufende Jahr. Spanien gilt als ein potenzieller Wackelkandidat der Eurozone, das Land nimmt bisher keine Finanzhilfen in Anspruch.

Am Nachmittag werden die Ressortchefs aller 27 EU-Staaten über Konjunktur und Finanzmärkte sprechen. Das Treffen in der dänischen Hauptstadt wird am Samstag enden.

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