Iran-Konflikt : EU-Staaten verhängen neue Iran-Sanktionen
Brüssel Die EU verschärft erneut ihre Sanktionen gegen den Iran, ohne die Revolutionsgarden als Terrororganisation einzustufen. Haben die Warnungen aus Teheran gewirkt? Nach Äußerungen der deutschen Außenministerin sollte man sich im Iran nicht zu früh freuen.
Wegen der anhaltenden schweren Menschenrechtsverletzungen im Iran haben die EU-Staaten weitere Sanktionen verhängt. Die am Montag von den Außenministern beschlossenen Strafmaßnahmen treffen insgesamt 37 Personen und Organisationen, die für die brutale Unterdrückung von Protesten nach dem Tod der 22-Jährigen Jina Mahsa Amini verantwortlich gemacht werden. Darunter sind laut dem EU-Amtsblatt unter anderem Sport- und Jugendminister Hamid Sadschadi, Parlamentarier sowie zahlreiche regionale Ableger des Korps der Iranischen Revolutionsgarden und die Dachorganisation der Sittenwächter.
Zwei Parlamentariern wird explizit vorgeworfen, die Hinrichtung von Protestteilnehmern zu unterstützen. Zur Sanktionierung eines Unternehmens, das die iranischen Sicherheitskräfte beliefert, heißt es, dieses habe dazu beigetragen, „dass mindestens 516 Protestteilnehmer, darunter mindestens 70 Kinder, gefoltert wurden oder ums Leben kamen“. Die Strafmaßnahmen sehen vor, in der EU vorhandene Vermögenswerte einzufrieren und Einreiseverbote zu erlassen.
Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock sagte in Brüssel, mit dem neuen Sanktionspaket mache man deutlich, dass man an der Seite der mutigen Menschen im Iran stehe. „Wir verurteilen aufs Schärfste die Terrorisierung der eigenen Bevölkerung“, erklärte die Grünen-Politikerin.