Endspurt: CDU und SPD läuten heiße Phase des Wahlkampfes ein

Vier Wochen vor der Entscheidung mobilisieren die beiden großen Parteien auf Veranstaltungen ihre Anhängerschaft.

Oberhausen/ Düsseldorf. Jetzt wird es spannend: Vier Wochen vor der Landtagswahl haben die beiden großen Parteien in Nordrhein-Westfalen die heiße Phase ihres Wahlkampfes eingeleitet. Auf Veranstaltungen in Oberhausen und Düsseldorf stimmten CDU und SPD ihre jeweils mehreren tausend Gäste am Samstag auf den Endspurt ein. Am 9.Mai entscheidet sich, wer in den kommenden fünf Jahren regiert.

Die CDU setzte in Oberhausen auf Popmusik und Swing, die SPD in Düsseldorf auf Musicals und HipHop. Ziel beider Parteien: Die Mitglieder, Kandidaten und freiwilligen Helfer zu motivieren. Sie werden in den kommenden Wochen bei Wind und Wetter auf Märkten stehen, für die Partei und den Spitzenkandidaten werben.

Dabei hatten sich beide Landesparteien Unterstützung geholt. In Oberhausen steigerten Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) und CSU-Chef Horst Seehofer die Wahlkampftemperatur. In Düsseldorf kämpften mehrere SPD-Ministerpräsidenten, so Klaus Wowereit (Berlin) und Kurt Beck (Rheinland-Pfalz), für einen Wahlsieg der Sozialdemokraten an Rhein und Ruhr.

Mit dem Herannahen des Wahltages und angesichts des Kopf-an-Kopf-Rennens zwischen Schwarz-Gelb und Rot-Grün (siehe Grafik) verschärften beide Parteien nochmals ihre Attacken auf den politischen Gegner. Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) warnte vor einer Zusammenarbeit von SPD, Grünen und Linkspartei.

"Rot-Grün macht arm, Rot-Rot schafft Chaos, Rot-Rot-Grün vernichtet Arbeitsplätze." Er sprach hingegen von einer erfolgreichen Regierungsarbeit von Schwarz-Gelb in den vergangenen fünf Jahren und warb für eine Fortführung der Arbeit.

Die SPD-Spitzenkandidatin Hannelore Kraft äußerte sich dagegen nicht direkt zur Linkspartei, sondern betonte: "Durch Koalitionsgequatsche lassen wird uns nicht ablenken." Kraft warb für eine Neuauflage von Rot-Grün nach der Wahl. CDU und FDP warf sie vor, NRW zum "Absteigerland" gemacht zu haben. "Dieses Land will den Wechsel."

Die SPD hatte bereits angekündigt, die Wahl auch zu einer Abstimmung über die Arbeit von CDU und FDP im Bund zu machen. Sie werde die geplante Kopfpauschale im Bundesrat verhindern, kündigte Kraft an. Sollte Schwarz-Gelb die Landtagswahl verlieren, hätten CDU und FDP auch keine Mehrheit mehr in der Länderkammer.

Rüttgers dagegen betonte: "Unsere Landtagswahl ist keine Zwischenbilanz für Berlin. Das ist eine Schicksalswahl für NRW."

Auch die NRW-FDP startete am Samstag in den Straßenwahlkampf. Landeschef Andreas Pinkwart forderte auf der Veranstaltung in Köln eine klare Abgrenzung der CDU von den Grünen. Die NRW-Grünen hatten bereits am Freitag den Startschuss für den Endspurt gegeben.

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