Eine künstlich verlängerte Krise hilft niemandem

Heute Opel, morgen Arcandor, übermorgen Schaeffler - die Bundesregierung spielt die Feuerwehr. Mit Steuermilliarden sollen marode Konzerne gerettet werden, die allesamt nicht erst seit der Finanzmarktkrise im vergangenen Jahr auf der Kippe stehen.

Es ist eben ein Wahljahr, und die Politiker lassen sich leicht erpressen angesichts zehntausender Arbeitsplätze, die auf dem Spiel stehen.

Doch gerade der Fall Opel zeigt, wie hoch die Risiken für Staat und Steuerzahler am Ende sein können. Der alte Besitzer General Motors und die neuen Interessenten wollen allesamt fast sämtliche Risiken dem deutschen Staat aufbürden. Wo bleibt die unternehmerische Verantwortung? Glauben Fiat und Magna selbst nicht an ihre Rettungskonzepte?

Offenbar nicht. Die Krise der Autobranche löst sich schließlich nicht dadurch in Luft auf, dass der deutsche Staat ein paar Milliarden gibt. Und wer verspricht, Opel zu retten, ohne schmerzhafte Einschnitte bei den Arbeitsplätzen vorzunehmen, wird dieses Versprechen über kurz oder lang brechen müssen.

Wenn die Rettungs-Risiken für den Staat zu hoch werden, dann darf auch eine Insolvenz kein Tabu sein. Eine künstlich verlängerte Krise, die am Ende doch in einem Zusammenbruch mündet, ist doppelt teuer: Dann sind nämlich auch noch die staatlichen Rettungs-Milliarden verbrannt.

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