dpa-Nachrichtenüberblick Politik

Nordkorea trauert um Machthaber Kim Jong Il

Seoul (dpa) - Der Tod des Staatsführers der Atommacht Nordkorea, Kim Jong Il, hat bei den Nachbarn große Sorge vor einer gefährlichen Instabilität ausgelöst. Das nordkoreanische Staatsfernsehen hatte berichtet, Kim sei am Samstag an einem Herzinfarkt gestorben. Der Diktator war nach offiziellen Angaben 69 Jahre alt. Nordkoreas Militär und die Bevölkerung hätten dem Diktatoren-Sohn Kim Jong Un die Treue geschworen. Laut südkoreanischen Berichten testete Nordkorea heute zwei Raketen mit kurzer Reichweite vor der Ostküste.

Merkel stärkt Wulff den Rücken

Berlin (dpa) - Rückendeckung für Christian Wulff: Kanzlerin Angela Merkel hat dem in der Kritik stehenden Bundespräsidenten noch einmal klar und deutlich ihre Unterstützung versichert. Der Präsident mache eine hervorragende Arbeit, und das, was im Raume stehe, werde von ihm persönlich aufgeklärt, sagte Merkel am Rande eines Kosovo-Besuchs. Anwälte legten inzwischen Unterlagen zu dem umstrittenen Kredit vor, den eine Unternehmer-Gattin dem Ehepaar Wulff für den Kauf eines Hauses gewährt hat. In einer Berliner Kanzlei waren die Vertragstexte für Journalisten einzusehen.

Brüssel will Krankenschwestern länger auf Schulbank setzen

Brüssel (dpa) - Wer Krankenschwester oder Hebamme werden will, soll künftig in allen EU-Ländern zwölf Jahre lang zur Schule gehen. Das sieht ein Reformvorschlag vor, den die EU-Kommission in Brüssel vorstellte. Als Grund wurden gestiegene berufliche Anforderungen genannt. Die Pläne stoßen auf Kritik wie Zustimmung. Nach Vorstellung der EU-Kommission sollen die Staaten die Zulassungsvoraussetzung für solche Pflegeberufe von zehn auf zwölf Jahre Schulausbildung anheben. In Deutschland steht nach zwölf Jahren in der Regel das Abitur. Eine vergleichbare Ausbildung soll allerdings auch anerkannt werden.

Syrien akzeptiert arabische Beobachter

Kairo (dpa) - Das syrische Regime hat nach langem Zögern und Taktieren doch noch einem Plan der Arabischen Liga für ein Ende der Gewalt zugestimmt. Ausschlaggebend war ein Machtwort des wichtigsten Verbündeten, Russland. Damit ist der Weg frei für arabische Beobachter, die in Syrien den Abzug der Armee aus den Protesthochburgen überwachen wollen. Der syrischen Opposition geht das nicht weit genug. Sie fordert eine sichere Zone, in der Regimegegner Zuflucht finden können. Elf Menschen kamen auch heute wieder ums Leben.

Ägyptische Demonstranten trotzen Sicherheitskräften

Kairo (dpa) - Trotz des rigorosen Vorgehens der Sicherheitskräfte haben sich die Demonstranten auch heute nicht aus der Kairoer Innenstadt vertreiben lassen. Bereits den vierten Tag in Folge flogen rund um den Tahrir-Platz Steine. Nach Angaben regierungsnaher Medien wurden seit Freitag 13 Menschen getötet, 815 sollen Verletzungen erlitten haben. 123 Demonstranten wurden festgenommen. Die Proteste richten sich gegen den Obersten Militärrat und gegen die von den Militärs eingesetzte Übergangsregierung.

Dreitägige Staatstrauer nach Tod von Vaclav Havel

Prag (dpa) - Tschechien würdigt mit einer dreitägigen Staatstrauer den gestern gestorbenen früheren Präsidenten Vaclav Havel. Das kündigte Ministerpräsident Petr Necas an. Von Mittwoch bis Freitag dieser Woche würden die Flaggen in Tschechien auf Halbmast hängen. Necas bat die Bürger, am Freitag um 12.00 Uhr eine Schweigeminute einzuhalten. An diesem Tag wird auch das feierliche Staatsbegräbnis Havels stattfinden. Die Schlüsselfigur der demokratischen Wende von 1989 war nach langer Krankheit im Alter von 75 Jahren gestorben.

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