dpa-Nachrichtenüberblick Politik

Bischöfe predigen gegen Gewalt

Berlin (dpa) - Die deutschen Bischöfe haben sich in ihren Karfreitagspredigten gegen Hass und Gewalt, Eigennutz und materielles Streben gewandt. Gleichzeitig forderten sie die Christen zu festem Glauben auf. Angesichts von Euro-Krise und Terrorgefahren, aber auch persönlicher Trauer und Not dürften sie nicht an Gott zweifeln. Das sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche, Nikolaus Schneider, laut Manuskript im Willibrordi-Dom zu Wesel. Mehrere Bischöfe gingen auf das Blutvergießen in Syrien ein. Die Ostermärsche in Deutschland begannen mit verhaltener Beteiligung.

Tausende bei Karfreitags-Prozession in Jerusalem - Andacht in Rom

Jerusalem (dpa) - Tausende Gläubige und Schaulustige haben sich in Jerusalem an der traditionellen Prozession durch die Via Dolorosa beteiligt. Die Christen empfinden bei der Prozession den Leidensweg Jesu nach. Einige trugen ein Stück der Strecke große Holzkreuze. Jesus wurde nach christlichem Glauben am Karfreitag verurteilt und auf dem Hügel Golgatha gekreuzigt. Die Stationen auf dem Leidensweg markieren die Stellen, an denen er unter dem Gewicht des schweren Holzkreuzes zusammenbrach. In Rom steht am Abend die traditionelle Kreuzweg-Andacht vor dem Kolosseum auf dem Programm, in deren Zentrum Papst Benedikt XVI. Meditationen zur Familie rückte.

Russland kritisiert Urteil gegen russischen Waffenhändler

Moskau (dpa) - Moskau hat das Urteil gegen den russischen Waffenhändler Viktor Bout zu 25 Jahren Haft als „unbegründet und parteiisch“ kritisiert. Die US-Justiz habe einen klaren politischen Auftrag gehabt und sei voreingenommen gegen Bout gewesen. Das teilte das Außenministerium in Moskau mit. Russland werde mit allen legalen Mitteln versuchen, Bout in die Heimat zu holen. Bout hat nach Überzeugung eines US-Bundesgerichts in New York zahlreiche Rebellengruppen und autoritäre Regierungen auf der ganzen Welt illegal mit Waffen beliefert.

Erste Festnahmen wegen Schwulen-Gesetz in St. Petersburg

Moskau (dpa) - Erstmals seit dem umstrittenen Verbot von „Schwulenpropaganda“ im russischen St. Petersburg sind zwei Männer wegen eines Verstoßes gegen das Gesetz festgenommen worden. Die Aktivisten hätten im Stadtzentrum Plakate mit der Aufschrift „Homosexualität ist normal“ hochgehalten, meldete die Agentur Interfax am Freitag. Den jungen Männern droht eine Geldstrafe. St. Petersburg hatte am 29. Februar ein Gesetz erlassen, das „Propaganda“ für Homo-, Bi- und Transsexualität verbietet. Der Staatsduma liegt ein landesweiter Gesetzentwurf vor.

Kein Ende des Blutvergießens vor Waffenruhe in Syrien

Kairo (dpa) - In Syrien geht das Blutvergießen trotz einer bevorstehenden Waffenruhe weiter. Aktivisten berichten von heftigen Angriffen und Kämpfen in den Unruheprovinzen Daraa, Idlib und Homs. Landesweit seien mindestens 19 Menschen ums Leben gekommen. Nach dem Freitagsgebet riefen tausende Demonstranten arabische Staaten und den Westen auf, den Rebellen Waffen zu liefern. Ab Dienstag ist eine Waffenruhe in Syrien geplant - mehr als ein Jahr nach Beginn des Konflikts.

Chaos in Mali: Rebellen rufen im Norden den Staat Azawad aus

Addis Abeba (dpa) - Nach einem militärischen Siegeszug im Norden Malis haben Tuareg-Rebellen das eroberte Gebiet für unabhängig erklärt. Damit stürzt das westafrikanische Land nach dem Militärputsch vom 22. März noch tiefer ins Chaos. Der neue Staat soll Azawad heißen. Das bedeutete in der Sprache der Tuareg „Land der Nomaden“. Allerdings wollen weder die ehemalige Kolonialmacht Frankreich noch die afrikanischen und arabischen Nachbarländer das abgetrennte Gebiet als 55. Staat Afrikas anerkennen. Der Westen befürchtet, der Norden Malis könnte sich in eine neue Bastion des Terrornetzwerkes Al-Kaida verwandeln.

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