Donnerstag um 17 Uhr verlässt der Papst Rom

Am Donnerstag, genau um 20 Uhr endet Benedikts Amtszeit. Er befindet sich zu diesem Zeitpunkt schon in Castel Gandolfo.

Rom. Er sei ein „demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn“, hatte Joseph Ratzinger am 19. April 2005 den Gläubigen auf dem Petersplatz zugerufen. Gut eine halbe Stunde vorher war er zum Papst gewählt worden. Acht Jahre später tritt er ab. Am Donnerstag um 20 Uhr endet Benedikts Pontifikat.

Wenn gegen 17 Uhr der Hubschrauber mit dem Papst Richtung Castel Gandolfo (Sommerresidenz) südlich der italienischen Hauptstadt abhebt, läuten die Kirchenglocken Roms. Gegen 17.15 Uhr soll sein Hubschrauber in Castel Gandolfo landen. Auch dort erwarten Benedikt geistliche und weltliche Würdenträger. Der letzte „öffentliche Akt“ an diesem Tag, ein Gruß an die Gläubigen, ist für 17.30 Uhr von der Loggia des Palastes in Castel Gandolfo vorgesehen. Nach einem Abendessen wird er wohl in der Kapelle beten und die Anwesenden begrüßen, „alles mit großer Normalität“, wie es heißt.

Mit dem offiziellen Ende des Pontifikats um 20 Uhr stellt die Schweizer Garde ihren „öffentlichen Dienst“ für Benedikt vor den Toren der Residenz ein.

Der vatikanische Fernsehsender CTV will alle Geschehnisse des Tages aufzeichnen. „Die Abreise von Benedikt XVI. ist ein historisches Ereignis“, sagt CTV-Direktor Monsignore Edoardo Maria Vigano. Etwa zwei Monate will Joseph Ratzinger in Castel Gandolfo bleiben, der Residenz der Päpste hoch über dem Albaner See. Dann kehrt er in ein umgebautes Kloster in den Vatikan zurück. Begleitet wird er von seinem Privatsekretär Georg Gänswein und vier Schwestern, die sich um den Haushalt kümmern.

„Emeritierter Papst“ oder „Römischer emeritierter Pontifex“ nennt er sich nach seinem Rücktritt. Fortan werde Ratzinger einen „einfachen weißen Talar“ anziehen, auch die roten Schuhe gehören der Vergangenheit an.

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