Deutsche ekeln sich vor Bildschirmen zum Antippen

Die Hochschule Niederrhein hat herausgefunden, dass Keime und Pilze an öffentlichen Touch-Screens haften.

Krefeld. Geht es nach der Deutschen Bahn, sollen Fahrgäste in Zukunft ihre Fahrkarten häufiger an Automaten kaufen. Doch vor denen, genau genommen vor den Touch-Screens, sprich den Bildschirmen zum Antippen, ekeln sich einer Studie der Hochschule Niederrhein zufolge viele Deutsche.

So hat das Krefelder Hochschulinstitut für Arbeitssicherheit, Umweltschutz, Gesundheitsförderung und Effizienz ermittelt, dass 54 Prozent der Menschen die Bildschirme an öffentlichen Fahrkarten- oder Bankautomaten meiden, wenn sie verunreinigt sind. Einige Befragte gaben sogar an, sich grundsätzlich davor zu ekeln. 30 Prozent befürchten Infektionen durch die Benutzung. Ob die Sorge berechtigt ist, dieser Frage ging das Competence Center für Mikrobiologie und Biotechnologie der Hochschule Niederrhein nach. Es wurden Proben von Fahrkarten-Terminals an Bahnhöfen und Flughäfen sowie von Kassenautomaten analysiert.

Das Ergebnis: „Für die Benutzer der öffentlichen Touch-Screens besteht kein unmittelbares gesundheitliches Risiko“, sagt Prof. Alexander Prange. Jedoch fiel eine sehr hohe Anzahl von Keimen und Pilzen auf, die ein hygienisches Problem darstellen.

Abhilfe könnte ein Fingertippschutz zum Überziehen leisten, den sich Unternehmer Peter Riepe hat patentieren lassen. Seine Firma mit Sitz in Lotte hatte die Studie in Auftrag gegeben, um den Bedarf für solch einen Tipp-Schutz zu ermitteln.

Bei der Bahn sieht man dies anders: „Unsere Automaten werden an großen Bahnhöfen mehrmals täglich gereinigt“, so ein Bahnsprecher. Außerdem seien Automaten mit Tasten durch deren Struktur sogar anfälliger für Bakterien.

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