Der Netzteil-Wirrwarr bei Handys hat bald ein Ende

Der Druck der EU-Kommission hat gewirkt: Bis 2012 will die Branche einheitliche Akkus auf den Markt bringen.

Barcelona. Schluss mit dem Wirrwarr bei Netzteilen für Handys: Bis zum Jahr 2012 soll die Mehrzahl der Mobiltelefone mit einheitlichen Ladegeräten verkauft werden. Dann brauchen die Kunden kein neues Netzteil mehr, wenn sie zum Handy eines anderen Herstellers wechseln.

Unter dem Druck der EU-Kommission einigten sich führende Handy-Produzenten und Mobilfunk-Anbieter auf einen einheitlichen Standard, wie der Chef des Mobilfunkverbandes GSM Association (GSMA), Rob Conway, am Dienstag auf dem Mobile World Congress in Barcelona bekanntgab. Dadurch könne die Zahl der produzierten Ladegeräte halbiert werden, hieß es.

Die EU-Kommission hatte zuvor den Handy-Herstellern mit einer Regulierung gedroht, sollte kein einheitlicher Netzteil-Standard geschaffen werden. Industriekommissar Günter Verheugen sagte, die EU werde die Hersteller notfalls dazu zwingen, einheitliche Ladegeräte anzubieten, um die Umwelt zu entlasten. Bei über 30 verschiedenen Typen von Ladegeräten in den 27Ländern der EU gehe seine Geduld allmählich zu Ende.

Zu den Unterstützern der Initiative gehören nach Angaben der GSMA 20 Hersteller, darunter Nokia, Samsung, Motorola, LG und Sony Ericsson. Außerdem stehen unter anderen die Netzbetreiber T-Mobile, Vodafone, AT&T, Orange und Telefónica/ O2 hinter dem Plan.

Bislang liefern die Handy-Hersteller ihre Geräte mit unterschiedlichen Netzteilen aus, die in der Regel untereinander nicht kompatibel sind. "Ich habe zu Hause einen ganzen Schrank voll mit Netzteilen", sagte Conway.

Das neue Standard-Ladegerät soll auf der Basis des technischen Standards MicroUSB produziert werden. Im Vergleich zur derzeit verwendeten Netzteil-Generation sollen die neuen Ladegeräte auch weniger Energie verbrauchen.

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