Der Ex-Chef

Jerusalem. Ehud Barak, Israels Verteidigungsminister, hat nach einem monatelangen Richtungsstreit in seiner sozialdemokratischen Arbeitspartei die Reißleine gezogen. Der 68-jährige Parteichef verließ am Montag gemeinsam mit vier Gefolgsleuten die Arbeitspartei und will eine Fraktion und Partei namens Unabhängigkeit gründen.

Barak holt damit die Vergangenheit ein. Mit dem Beitritt zu einem rechten und siedlerfreundlichen Regierungsbündnis war er 2009 ein hohes Risiko eingegangen. Die Parteilinke warf ihm den Ausverkauf aller Werte vor.

Barak war Kommandeur einer Eliteeinheit, mit 37 General und später Generalstabschef. Zwar bescheinigen ihm selbst Kritiker hohe Intelligenz, aber er gilt auch als arrogant, selbstgefällig und teamunfähig. Viele Israelis haben schlechte Erinnerungen an seine Zeit als Ministerpräsident von 1999 bis 2001. Diese begann mit der Hoffnung, dass er sich für Frieden mit den Palästinensern einsetzen würde. Nach seiner Wahlniederlage 2001 nahm er sich eine Auszeit. 2007 kam er zurück und gewann die Wahl um den Vorsitz der Arbeitspartei.

Barak wurde am 12. Februar 1942 in einem Kibbuz geboren. In zweiter Ehe ist er mit Ehefrau Nili verheiratet.

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