Coronamaßnahmen Ab 31. Mai wieder Präsenzunterricht in NRW möglich

Düsseldorf · Nach viel Unruhe für Schüler und Lehrer auch in NRW soll nun schnell wieder auf Präsenzunterricht umgestellt werden. Kontinuierlich sinkende Werte bei den Corona-Neuinfektionen machen es möglich.

 Komplette Schulöffnung ab landesweiter Inzidenz unter 100.

Komplette Schulöffnung ab landesweiter Inzidenz unter 100.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

In Nordrhein-Westfalen sollen Schüler ab dem 31. Mai wieder Präsenzunterricht erhalten können. Das gelte für alle Schulformen und bei einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz von unter 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner regional.

Ab Ende Mai solle in allen Schulen bei einer stabilen Inzidenz unter 100 in einem Kreis oder einer kreisfreien Stadt ein Übergang vom Wechselunterricht auf einen angepassten Präsenzunterricht ermöglicht werden. Das erklärte ein Sprecher des NRW-Schulministeriums unserer Redaktion. Die bisherigen Hygienevorgaben wie die Masken- und Testpflicht würden weiterhin gelten. (Zunächst hieß es, dass „landesweit“ Schulen in Präsenzunterricht zurückkehren sollen - es wird davon ausgegangen, dass bis Ende Mai eine Vielzahl der Städte und Kreise diese Marke unterschreiten können).

Der NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer geht es mit einer Rückkehr in täglichen Präsenzunterricht wieder etwas Normalität zurückgeben. Das betonte sie am Mittwoch im Düsseldorfer Landtag. Derzeit seien Schulen in der überwiegenden Zahl der Kreise und kreisfreien Städte in einem abwechselnden Betrieb aus Online- und Präsenzunterricht. Voraussetzung für wieder täglichen Präsenzunterricht für alle Schulformen sei eine stabile Sieben-Tage-Inzidenz von unter 100 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner. Diese Kennziffer sei vielfach in NRW erreicht.

Bleibe es bei dem rückläufigen Inzidenzwert, könnten für die verbleibenden fünf Schulwochen bis zu den Sommerferien am 2. Juli alle Schüler wieder in den Klassenräumen unterrichtet werden.

Hygienevorschriften, Masken- und Testpflicht sollten auch weiterhin in den Schulen gelten, betonte Gebauer. Seit Frühjahr werden Schüler und Lehrkräfte im Präsenzmodus zweimal pro Woche getestet. Nach mehreren Monaten mit weitgehenden Schulschließungen sei sie zuversichtlich, „dass wir Kindern und Jugendlichen ein Stück Normalität zurückgeben können“. Das Leid vieler Kinder und Jugendlichen - emotionale, psychische oder soziale Beeinträchtigungen infolge geschlossener Schulen und fehlender Begegnungen - bleibe oft verborgen. „Man kann es nicht messen, nicht grafisch abbilden, aber es ist da.“

Die Sieben-Tage-Inzidenz für NRW war am Mittwoch laut Robert Koch-Institut auf 79,9 Neuinfektionen weiter gesunken. Laschet betonte, Corona sei besonders für die Jüngeren eine langfristige Gefahr, auch in psychosozialer Hinsicht. Nach gut einem Jahr mit stark eingeschränkten sozialen Kontakten brauche es unbedingt wieder eine sichere Rückkehr in die Klassenzimmer. „Soziale Kontakte kann kein Bildschirm ersetzen, und deshalb ist der Präsenzunterricht so wichtig.“ Der solle nun in den fünf Wochen vor den Sommerferien für alle wieder kommen.

Unter den rund 2,5 Millionen Schülern in NRW und in den Lehrerkollegien dürfte die Ankündigung für Erleichterung sorgen - nach vielen Monaten mit oft kurzfristigen Wechseln hinein in die Schulen und wieder heraus. Nach der Bundesnotbremse ist Präsenzunterricht verboten in Kreisen und kreisfreien Städten mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 165. Am Mittwoch lag nur noch Hagen über dieser Schwelle. Unter einem stabilen Wert von 165 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner ist ein Wechselmodus aus Distanz- und Präsenzlernen vorgesehen. Zuletzt waren am Montag noch Schulen in zehn Kreisen und kreisfreien Städten im reinen Distanzunterricht.

Ausnahmen galten dabei immer für die Abschlussklassen sowie für die Förderschulen, die im Präsenzunterricht bleiben konnten.

(dpa/lnw)
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