Zyprer haben die geringste Abgabenlast in der EU

Arbeitnehmer der Mittelmeerinsel feierten bereits am 14. März ihren „Steuer- und Abgabenzahlergedenktag“.

Brüssel. Ausgerechnet Arbeitnehmern in Zypern geht es am besten, ihren Kollegen in Belgien am schlechtesten, und der deutsche Arbeitnehmer liegt irgendwo dazwischen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, in der die Stiftung „New Direction“ einen ganz besonderen Kalender entwickelt hat. Dort ist eingetragen, an welchem Datum in den 27 EU-Mitgliedsstaaten der Steuer- und Abgabenzahlergedenktag „gefeiert“ wird.

Der Tag im Jahr also, bis zu dem der durchschnittliche Steuer- und Abgabenzahler ausschließlich für die öffentlichen Kassen arbeitet. Der Zyprer, so die Studie, kann diesen Tag bereits am 14. März begehen. Arbeitnehmer im EU-Krisenland Irland feiern am 24. April. Für die Deutschen ist es erst am 13. Juli so weit. Der Franzose muss bis zum 26. Juli, der Belgier gar bis zum 8. August für staatliche Kassen schuften. Der Zyprer müsse 20 Prozent seines Einkommens an staatliche Kassen abgeben, der Deutsche 53 Prozent.

Dass die Abgabensysteme, insbesondere die Sozialversicherung, in den einzelnen Ländern unterschiedlich sind und auch die Altersvorsorge und Ansprüche gegen Sozialkassen in den einzelnen Ländern kaum vergleichbar sind, sagen die Macher der Studie indes nicht. Hinter „New Direction“ steht die Partei „Allianz der Europäischen Konservativen und Reformisten“. Erst kürzlich hatten Studien von Bundesbank und Europäischer Zentralbank ergeben, dass das durchschnittliche Vermögen in einigen Krisenländern höher sei als in Deutschland.

Unterdessen hat das zyprische Parlament dem Milliarden-Sparprogramm zugestimmt, das Voraussetzung für Hilfsleistungen internationaler Geldgeber ist. PK

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