Terror in Afghanistan : Viele Tote bei IS-Angriff auf Moschee in Kabul
Kabul (dpa) - Kämpfer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) haben bei der Erstürmung einer voll besetzten Moschee in der afghanischen Hauptstadt Kabul mindestens 25 Menschen getötet.
Mindestens 40 Menschen seien verletzt worden, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums, Ismail Kawusi, am Freitagabend (Ortszeit). Die Zahlen könnten noch steigen. Noch hätten nicht alle Kliniken gemeldet, wie viele Patienten und Tote eingeliefert worden seien.
Der sunnitische IS reklamierte die Tat über sein Sprachrohr Amak für sich. In seiner Mitteilung war von zwei Angreifern die Rede, die afghanische Polizei bestätigte das später und korrigierte ihre ursprüngliche Angabe von drei Attentätern. Die Moschee wird von Schiiten besucht. Anders als in vielen muslimischen Ländern gibt es in Afghanistan keine Geschichte blutiger Fehden zwischen Sunniten und Schiiten. Aber der IS greift seit seinem Aufkommen in Afghanistan Anfang 2015 vermehrt Versammlungen von Angehörigen der mehrheitlich schiitischen Minderheit der Hasara oder deren Moscheen an.
Erst am frühen Abend, mehr als fünf Stunden nach den ersten Schüssen zur Mittagszeit (Ortszeit), endete der Polizeieinsatz. Einer der beiden Attentäter habe sich schon am Eingang der Moschee in die Luft gesprengt, der andere sei von Sicherheitskräften erschossen worden, sagte der Kabuler Polizeisprecher Basir Mudschahid. Anwohner hatten von mehreren Detonationen auf dem Gelände berichtet. Einsatzkräfte hätten auch eine Seitenwand des Moscheegeländes gesprengt, um Menschen die Flucht zu ermöglichen, sagte Mudschahid.