USA weiten militärische Unterstützung im Kampf gegen Isis aus

Bagdad (dpa) - Im Kampf gegen die Terrorgruppe Isis weiten die USA ihren militärischen Einsatz in den Krisenstaaten Irak und Syrien aus.

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Laut einem CNN-Bericht begann das US-Militär mit Flügen bewaffneter Drohnen über der irakischen Hauptstadt Bagdad. Die Flugzeuge stünden nicht für Luftangriffe gegen Isis-Kämpfer zur Verfügung, sondern dienten dem Schutz von US-Soldaten, berichtete der Sender unter Berufung auf Regierungsbeamte. Bis Freitag war von Seiten der USA lediglich von Flügen unbewaffneter Drohnen im Irak die Rede gewesen.

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In Washington forderte US-Präsident Barack Obama den Kongress auf, 500 Millionen Dollar (367 Millionen Euro) zur Unterstützung für gemäßigte Rebellen in Syrien bereitzustellen. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch teilte am Freitag mit, das bislang mindestens 160 Menschen durch Isis in Massenexekutionen getötet wurden.

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Iraks Ministerpräsident Nuri al-Maliki sagte in einem BBC-Interview, der Irak habe gebrauchte Kampfjets von Russland und Weißrussland gekauft, die in „zwei bis drei Tagen“ gegen Isis einsatzbereit seien. Binnen einer Woche werde die irakische Armee mit neu erworbenen Kampffliegern eine Großoffensive gegen Isis-Stellungen im Nordirak starten, sagte al-Maliki bereits am Donnerstag in einem BBC-Interview. Der Irak habe sich von den USA in Sachen Militärhilfe „blenden“ lassen, sagte al-Maliki. Hätte das Land schon früher auch Kampfjets anderer Länder gekauft, hätte der Angriff durch Isis verhindert werden können, argumentierte er.

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Die sunnitischen Isis-Milizen und ihre örtlichen Verbündeten hatten Anfang Juni ihren Vormarsch im Irak begonnen. Sie beherrschen mittlerweile große Teile im Norden und Westen des Landes. Bei den Kämpfen sind bereits mehr als 1000 Menschen ums Leben gekommen. Ziel der Terrorgruppe ist es, nach Bagdad zu marschieren und ein Kalifat zu errichten.

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Human Rights Watch (HRW) teilte mit, asgewertete Fotos und Satellitenaufnahmen aus der Stadt Tikrit gäben starke Hinweise auf ein „schreckliches Kriegsverbrechen“. Die Analysen ergaben demnach, dass Isis-Kämpfer an mindestens zwei Stellen zwischen 160 und 190 Menschen getötet hätten.

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Die Extremisten vermeldeten laut HRW einen Tag später über Twitter, sie hätten 1700 „schiitische Angehörige der Armee“ getötet. Sie verbreiteten zudem Videos und Fotos. Auf den Bildern ist zu sehen, wie vermummte Bewaffnete auf am Boden liegende Männer in Zivilkleidung zielen. Am 22. Juni bestätigte Iraks Minister für Menschenrechte den Tod von 175 Soldaten der irakischen Luftwaffe.

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Isis-Einheiten und Soldaten der irakischen Armee lieferten sich auch am Freitag an verschiedenen Orten Gefechte. Dabei gab es widersprüchliche Angaben über Erfolge. Aus irakischen Sicherheitskreisen hieß es, Einheiten der Regierung hätten die Universität von Tikrit eingenommen. Die Armee bereitete eine Großoffensive mit Luftangriffen vor.

US-Außenminister John Kerry führte am Freitag in Saudi-Arabien Gespräche über die Lage im Irak und in Syrien. Er traf sich unter anderem mit Ahmed al-Dscharba, dem Vorsitzender der Nationalne Syrischen Koalition (SNC), einem Zusammenschluss von syrischen Regime-Gegnern. Der SNC befindet sich derzeit in einem Führungsstreit mit der selbsternannten syrischen Interimsregierung und Kämpfern der Freien Syrischen Armee.

Den Irak betreffend forderte Kerry, bis zu ersten Sitzung des neu gewählten Parlaments am kommenden Dienstag eine Einheitsregierung zu bilden, die Schiiten, Sunniten und Kurden gleichermaßen repräsentiert. Al-Maliki lehnt eine „Regierung der nationalen Rettung“ jedoch ab.

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