US-Vorwahl: Romney unterstreicht Favoritenstatus

Washington (dpa) - Der US-Multimillionär Mitt Romney ist der Präsidentschaftskandidatur der Republikaner wieder einen bedeutenden Schritt näher gerückt. Mit einem klaren Sieg bei den Vorwahlen im Bundesstaat Illinois setzte er sich am Dienstag weiter von seinem härtesten Kontrahenten Rick Santorum ab.

Romney konnte knapp 47 Prozent der Stimmen für sich verbuchen, während der ehemalige Senator auf 35 kam. Chancenlos blieben der radikalliberale Abgeordnete Ron Paul mit gut 9 Prozent sowie der frühere Parlamentspräsident Newt Gingrich mit 8 Prozent.

Der wichtige Erfolg hilft Romney, im Rennen um die Kandidatur fürs Weiße Haus seinen Favoritenstatus zu unterstreichen. Nach einer Berechnung des TV-Senders CNN gewann der ehemalige Gouverneur in dem bevölkerungsreichen Industriestaat mindestens 43 Delegierte für den Nominierungsparteitag der Republikaner im August. Santorum kam danach nur auf 10. Um dort zum Gegenkandidaten von Präsident Barack Obama aufgestellt zu werden, benötigt ein Bewerber 1144 Delegiertenstimmen. Romney hat laut CNN bereits 528 sicher hinter sich, Santorum nur 247.

Romney bejubelte sein sehr gutes Abschneiden in Illinois als „außerordentlichen Erfolg“. In seiner Siegesrede machte er klar, sich bereits fraglos in der Rolle des Obama-Herausforderers zu sehen. „Es ist Zeit, dieses Wort zu sagen: Genug! Wir haben genug“, rief der Mormone seinen Unterstützern im Chicago-Vorort Schaumburg zu. Er habe 25 Jahre in der Wirtschaft gearbeitet und viel über die Schaffung von Arbeitsplätzen gelernt, während Obama „als Professor für Verfassungsrecht“ und „Sozialarbeiter“ keine Erfahrung damit habe.

Santorum hingegen warnte in seiner Rede am Dienstagabend davor, den ehemaligen Geschäftsmann zum Kandidaten fürs Weiße Haus zu machen. „Wir brauchen keinen Manager, wir brauchen jemanden, der den Regierungsapparat an den Wurzeln packt“, sagte der ultrakonservative Katholik und warf Romney erneut Wankelmütigkeit in politischen Kernfragen vor: „Wir brauchen jemanden, dem man vertrauen kann“.

Mit den Niederlagen in Illinois und am vergangenen Sonntag im US-Territorium Puerto Rico schwimmen Santorum nach Expertenansicht jedoch langsam die Felle davon. Allerdings wird es wegen der schleppenden Delegiertenvergabe vermutlich noch mindestens bis zum Juni dauern, bis das Rennen endgültig entschieden ist. Bisher betonen alle Bewerber, auf keinen Fall das Handtuch werfen zu wollen. Hinter den Kulissen bereiten die Republikaner sich sogar bereits auf eine Kampfabstimmung auf dem Parteitag vor, was es seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben hat.

Die nächste Vorwahl ist am Samstag in Louisiana, wo leichte Vorteile für Santorum erwartet werden. Danach geht es erst am 3. April weiter in Maryland, Wisconsin und der Hauptstadt Washington weiter.

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