Konferenz in Kenia : UN-Umwelt-Chef: Plastikproduktion muss reduziert werden
Nairobi (dpa) - Im Kampf gegen immer mehr Plastikmüll im Meer muss die weltweite Plastikproduktion runter. Das forderte der Leiter des UN-Umweltprogramms Erik Solheim. Am aller wichtigsten sei es, „Plastik an der Quelle anzugehen“, sagte Solheim zum Start eines UN-Umweltgipfels im kenianischen Nairobi.
Es werde zuviel Kunststoff produziert - etwa Strohhalme oder Verpackungen von Lebensmitteln - der nicht unbedingt nötig sei. Jährlich landen der UN zufolge rund acht Millionen Tonnen Plastikmüll in den Meeren. Das ist eins von etlichen Problemen, die bei dem Umweltgipfel Thema sind.
Solheim sieht vor allem Regierungen und den Privatsektor in der Pflicht, Plastikverschmutzung zu reduzieren. Er lobte die Regierung Kenias, die jüngst nach mehreren Anläufen und viel Widerstand Plastiktüten verboten hatte. Das Land hat sich damit rund 40 anderen Ländern angeschlossen, die mit Beschränkungen oder Verboten der Tüten gegen eins der größten Umweltprobleme weltweit vorgehen wollen. Dies habe in Kenia bereits positive Effekte erzeugt, sagte Solheim.
Neben Plastikmüll besprechen die mehr als 100 Umweltminister sowie einige Staats- und Regierungschefs, Aktivisten, Wissenschaftler und Vertreter des Privatsektors bei dem Gipfel auch etliche weitere Umweltprobleme. Umweltverschmutzung ist der UN zufolge für den Tod von jährlich etwa 12,6 Millionen Menschen verantwortlich, etwa ein Viertel aller Tode jährlich.