Nordkorea provoziert weiter : UN-Sicherheitsrat tagt zu Nordkoreas Raketentest
Pjöngjang (dpa) - Nach einem neuerlichen Test einer Mittelstreckenrakete durch Nordkorea befasst sich der UN-Sicherheitsrat mit dem Konflikt. Auf Bitten der USA, Japan und Südkorea wollte das Gremium noch am Montag zu einer Dringlichkeitssitzung zusammenkommen.
Das Treffen sollte hinter verschlossenen Türen stattfinden, wie die Vereinten Nationen mitteilten. Nordkorea hatte den Test vom Sonntag zuvor als Erfolg gepriesen. Das Land verfüge jetzt „über ein weiteres mächtiges Mittel für einen Atomangriff“, wurde Machthaber Kim Jong Un von den staatlich kontrollierten Medien zitiert.
UN-Generalsekretär António Guterres verurteilte den Test scharf. „Diese Handlung ist eine weitere besorgniserregende Verletzung der Resolutionen des Sicherheitsrats. Die Führung in Nordkorea muss dazu zurückkehren, ihre internationalen Verpflichtungen einzuhalten, und sich auf den Pfad der nuklearen Abrüstung begeben.“
Auch China kritisierte den Test des international isolierten Nachbarlandes, dem Raketenversuche unter Verwendung ballistischer Raketentechnik durch UN-Resolutionen untersagt sind. Auch Russland reagierte besorgt. Das südkoreanische Vereinigungsministerium sprach nach dem Test von einer ernsthaften Sicherheitsbedrohung.
Inwieweit bei der Sitzung des Sicherheitsrats bereits über neue Strafmaßnahmen gegen das kommunistische Regime in Pjöngjang beraten werden soll, war zunächst unklar. Der Rat hatte die Sanktionen gegen Nordkorea nach dessen fünftem und bisher stärkstem Atomtest im September abermals verschärft.
Nach Angaben Nordkoreas wurde bei dem Test am Sonntag eine „ballistische Mittel-Langstrecken-Rakete Pukguksong-2“ gestartet, bei der es sich um einen neuen Typ eines strategischen Waffensystems gehandelt habe. Machthaber Kim habe die Vorbereitungen für den Start der Boden-Boden-Rakete vor Ort selber geleitet und sich mit dem Testergebnis zufrieden gezeigt.