Trump verkleinert Naturschutzgebiete in Utah drastisch

Salt Lake City. US-Präsident Donald Trump hat zwei Naturschutzgebiete in Utah um mehr als 5000 Quadratkilometer zurückgeschnitten. Nach Darstellung des Präsidenten sollen die somit nicht mehr unter Schutz gestellten Flächen frei werden, damit Einheimische wandern und jagen gehen können.

Die „House-of-Fire“-Ruinen im Mule Canyon, bei Blanding (USA) im Naturschutzgebiet „Bears Ears“. Das National Monument „Bears Ears“ wird 85 Prozent seiner Fläche einbüßen.

Die „House-of-Fire“-Ruinen im Mule Canyon, bei Blanding (USA) im Naturschutzgebiet „Bears Ears“. Das National Monument „Bears Ears“ wird 85 Prozent seiner Fläche einbüßen.

Foto: Rick Bowmer

Kritiker der Maßnahme widersprachen dem energisch. Es gehe um harte wirtschaftliche Interessen, vor allem um Bohrungen nach Bodenschätzen und Fracking. „Wir dürfen dieser Regierung nicht erlauben, den Schutz zurückzufahren, der über ein Jahrhundert aufgebaut wurde“, heißt es in einer Mitteilung führender demokratischer Politiker.

Das National Monument „Bears Ears“ wird 85 Prozent seiner Fläche einbüßen, „Grand Staircase - Escalante“ schrumpft der Anordnung Trumps zufolge um etwa 50 Prozent. Beide National Monuments waren von demokratischen Präsidenten unter Schutz gestellt worden - „Bears Ears“ erst im Dezember vergangenen Jahres noch von Barack Obama, „Grand Staircase - Escalante“ im Jahr 1996 von Bill Clinton. Der streng religiöse Bundesstaat Utah wählt in der überwiegenden Mehrheit republikanisch.

Trump argumentierte, die Menschen in Utah wüssten viel besser, was gut für ihr Land ist, als Bürokraten im fernen Washington. Umweltschützer hingegen erklären, der Schutz sei entscheidend, um intensiven Bergbau und die Suche nach Bodenschätzen, verbunden mit erheblichen Einflüssen auf Umwelt und Landschaft, zu verhindern. Die Gegenden zählen zu den landschaftlich eindrucksvollsten in den USA.

Zahlreiche Organisationen haben bereits rechtliche Schritte gegen Trumps Entscheidung, die von Innenminister Ryan Zinke vorbereitet worden war, angekündigt. Zu den möglichen Klägern zählen auch Stämme der Navajo-Indianer, der Ureinwohner der Gegend. Sie fürchten unter anderem um heilige Stätten. dpa

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