Schlammschlacht in Washington : Trump und Omarosa: Präsident nennt Ex-Mitarbeiterin „Hund“
Washington (dpa) - Sie liefern sich einen Kleinkrieg, der aus einer Reality-Show stammen könnte: Donald Trump und seine ehemalige Mitarbeiterin Omarosa Manigault Newman überziehen sich seit Tagen gegenseitig mit Vorwürfen und Beleidigungen.
Am Dienstag erschien das Buch der 44-Jährigen, in dem sie Trump einen Rassisten, Frauenfeind und Lügner nennt - und auch noch Zweifel an seiner geistigen Gesundheit durchblicken lässt. Sie gab zudem geheime Mitschnitte von Gesprächen mit Trump und seinem Stabschef John Kelly an einen Fernsehsender. Der US-Präsident ist seither bemüht, seine langjährige Vertraute zu diskreditieren.
Trump bezeichnete sie als „Abschaum“, „bekloppt“ und „bösartig“. Er warf ihr vor, oft bei Treffen gefehlt zu haben und nicht qualifiziert zu sein. Er behauptete, sie habe ihn unter Tränen um einen Job angefleht. In einer Twitternachricht am Dienstag nannte der Präsident sie gar einen „Hund“. Nebenbei räumte Trump aber ein, dass er mit ihr zufrieden gewesen sei, so lange sie positive Dinge über ihn gesagt habe.
Am Dienstag leitete Trumps Wahlkampfteam rechtliche Schritte gegen die 44-Jährige ein. Man habe eine Schiedsstelle in New York angerufen, weil Manigault Newman eine Vertraulichkeitsvereinbarung aus dem Jahr 2016 gebrochen habe, bestätigte ein Wahlkampfmitarbeiter der Deutschen Presse-Agentur.
Trump und Manigault Newman, die gemeinhin nur Omarosa genannt wird, kennen sich seit mehr als einem Jahrzehnt. Beide sind ehemalige Reality-TV-Stars. Sie nahm 2004 an seiner Fernsehshow „The Apprentice“ teil, in der Trump Kandidaten um einen Ausbildungsplatz buhlen ließ und den Verlieren den Satz „You're fired!“ („Du bist gefeuert“) entgegenschleuderte. Auch Manigault Newman feuerte er, aber sie blieb in seinem Umfeld und nahm später an Ablegern der Show teil.
Während des Präsidentschaftswahlkampfes 2016 gab Trump ihr einen Posten in seinem Team. Sie sollte Kontakte zu afroamerikanischen Wählern aufbauen. In einem Interview im September 2016 erklärte sie: „Jeder Kritiker, jeder Gegner wird sich vor Präsident Trump verbeugen.“ Es sei seine ultimative Rache, der „mächtigste Mann im Universum“ zu werden.